Markt Schwaben:Frischgemüse unterm Maibaum?

Lesezeit: 2 Min.

Markt Schwaben diskutiert über die Zukunft des Wochenmarktes

Von Andreas Junkmann, Markt Schwaben

Die großen Worte zeigen den Stellenwert des Themas am Ort: "Das ist ein Eingriff in die Tradition und Kultur des Marktes", sagte Markt Schwabens FDP-Gemeinderat Florian Delonge. Der von CSU und den Freien Demokraten identifizierte Frevel dreht sich um die mögliche Verlegung des jeweils am Donnerstag stattfindenden Wochenmarktes. Dieser wird bislang von 8 bis 12 Uhr am Marktplatz im Ortszentrum abgehalten, könnte womöglich aber auf eine Fläche rund beim Maibaum umziehen - eine von der Rathausverwaltung vorgeschlagene Option, gegen die es von CSU und FDP heftigen Protest gibt. Die gemeinsame Fraktion fordert dagegen, lieber die Marktzeiten zu erweitern.

Vielen Berufstätigen sei es wegen der beschränkten Dauer nicht möglich, das Angebot des als Grüner Markt bekannten Wochenmarktes anzunehmen, schreiben die Parteien in einem gemeinsamen Antrag. Darin sprechen sich CSU und FDP auch gegen eine mögliche Verlegung des Marktes aus. Dies könne aus mehreren Gründen nicht gutgeheißen werden. Der Markt trage schließlich zur Belebung des Zentrums bei, "zudem ist nicht ersichtlich, weshalb die bekanntlich angespannte Parkplatzsituation durch eine Verlegung des Grünen Marktes auf den Schlossplatz weiter verschärft werden soll", heißt es in dem Schreiben. Zudem fordert die Fraktion, für den Wochenmarkt eine eigene Satzung zu erarbeiten.

Eine solche sei jedoch nicht zwingend notwendig, wie Ordnungsamtsleiterin Katrin-Maria de Laporte in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Sozialausschusses erklärte. Man habe ohnehin mit jedem einzelnen Fieranten einen eigenen Vertrag, eine allgemeine Satz sei deshalb überflüssig. Ebenso wie die Befürchtung von CSU und FDP, bei der weiteren Gestaltung des Marktes übergangen zu werden. Die Fraktion nämlich störte sich daran, dass die Verwaltung ohne Einbeziehung des Gemeinderates bereits in die Planung eingestiegen war. "Das betrifft das tägliche Leben hier am Ort. Wir wollen, dass offen darüber diskutiert wird", sagte Florian Delonge.

Doch auch hier konnte de Laporte beruhigen: Es sei in keinster Weise geplant gewesen, das Gremium bei der Marktgestaltung zu übergehen. Man habe lediglich bereits Informationen zusammengetragen, um eine Basis für die Diskussion bieten zu können. "Eine Verlegung des Marktes wäre auf jeden Fall dem Gemeinderat vorgelegt worden", sagte de Laporte. Dass es dazu kommt, scheint ohnehin ungewiss, denn der Ordnungsamtsleiterin zufolge hätten sich die Fieranten bereits gegen einen Ortswechsel ausgesprochen.

Dennoch will sich die Gemeinde noch ein genaueres Stimmungsbild verschaffen. Eine Umfrage unter den Kunden, den anliegenden Geschäftsleuten und den Fieranten soll Klarheit bringen, ob eine Verlegung des Marktes überhaupt eine Option darstellt. Sobald die Ergebnisse vorliegen, habe man eine gute Basis, um über die weitere Zukunft des Marktes zu sprechen, sagte dazu Bürgermeister Michael Stolze (parteilos).

© SZ vom 21.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: