Energiewende Vaterstetten:Die perfekte Kombination

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Das bislang einzige Windrad des Landkreises steht in Hamberg in der Gemeinde Bruck. Der AK Energiewende fordert nun erneut, dass in Vaterstetten ebenfalls Windenergie genutzt wird. (Foto: Christian Endt)

Die Gemeinde Vaterstetten soll den Strombedarf für ihr Geothermieprojekt durch Windkraft decken, das fordert nun der Arbeitskreis Energiewende.

Der Arbeitskreis Energiewende startet einen neuen Anlauf, damit in der Großgemeinde eine Windkraftplanung initiiert wird. In einem offenen Brief haben sich nun die AK-Sprecher Klaus Wimmer und Ute Schneider-Maxon an Bürgermeister Leonhard Spitzauer und an den Gemeinderat gewandt.

Dies hatte der Arbeitskreis bereits im Spätsommer 2021 getan, damals lautete die Forderung, die Gemeinde solle möglichst zeitnah sogenannte Potenzialflächen für Windräder ausweisen. Hintergrund war, dass dieses Thema damals sehr kontrovers im Gemeinderat diskutiert wurde. Das Gremium einigte sich schließlich auf einen Kompromiss, in dessen Zentrum die interkommunale Konzentrationsflächenplanung des Landkreises steht, auch soll die Gemeinde selbst nach möglichen Standorten für Windräder suchen. Konkrete Windkraftplanungen gibt es indes auch knapp eineinhalb Jahre später für Vaterstetten noch keine.

Günstiger Ökostrom vom eigenen Windrad soll die Geothermie lukrativer machen

Der AK Energiewende sieht nun einen neuen Ansatz, in solch eine konkrete Planung einzusteigen: das geplante Geothermie-Projekt. Dieses, lobt der Arbeitskreis, sei "ein guter Schritt für Energiewende und Klimaschutz" und solle nun genutzt werden, um "weitere Maßnahmen zügig umzusetzen und Begonnenes mit besonderem Nachdruck fortzuführen".

Die Kombination von Windkraft und Geothermie bietet sich nach Überzeugung des Arbeitskreises an: "Der Energiebedarf der Geothermieanlage liegt bei mehreren Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Ein günstiger Strompreis aus lokaler Windkraft fördert die Wirtschaftlichkeit unserer Geothermie und senkt den Fernwärmepreis. So kommt die Kostenersparnis durch Strom aus lokaler Windkraft direkt der Bürgerschaft zugute."

Die Gemeinde könne sich beteiligen - ohne unternehmerisches Risiko

Deshalb appelliert die Energiewende Vaterstetten erneut an Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder, sich für die Nutzung von Windkraft auf Vaterstettener und angrenzender Flur auszusprechen und diese konkret zu planen. Der AK verweist darauf, dass die Realisierung von Windkraftanlagen politisch erleichtert wurde, und sich die Mehrheit der Bevölkerung "pro Windkraft entschieden" habe.

Nicht zuletzt wäre die Gemeinde am Gewinn der Stromerzeugung aus lokaler Windkraft beteiligt. "Diese zusätzlichen Einnahmen geben der Gemeinde mehr dringend benötigten Handlungsspielraum", heißt es in dem Brief des Arbeitskreises weiter. Zudem müsse die Gemeinde dafür kein unternehmerisches Risiko eingehen: "Unternehmer, die der Vaterstettener Bürgerschaft Gelegenheit geben, sich zu beteiligen, stehen bereit", beispielsweise die örtliche Energiegenossenschaft 3E.

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