Landkreis Ebersberg:Neue Busfahrpläne zum Ferienende

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Kommunen und Unternehmen wollen Gedränge vermeiden

Die Kommunen dürfen auf Kosten des Freistaats zusätzliche Schulbusse einsetzen, um in Pandemiezeiten Gedränge zu vermeiden. Seit Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) diesen Vorschlag am Dienstag öffentlich verkündet hat, kann sich das Glonner Busunternehmen Ettenhuber vor Anfragen kaum noch retten. Wie der Fahrdienstleiter berichtet, bekommt sein Chef sehr viele Mails und Anrufe. Die Gemeinden und der Landkreis, die für die Schülerbeförderung zuständig sind, erkundigen sich, ob der Fuhrpark gefüllt sei und ausreichend Fahrer zur Verfügung stünden.

"Wir haben freie Kapazitäten", sagt der Fahrdienstleiter des Unternehmens. Auf den meisten Linien seien die Busse sowieso nur zu 80 Prozent ausgelastet. Für die Strecken, die voll besetzt sind, könne man auf Wunsch weitere Busse bereitstellen. Auch Simon Riedl, Busunternehmer in Aßling, hat schon Anrufe von Gemeinden aus den Landkreisen Ebersberg und Rosenheim bekommen. Er sagt: "Wir haben ausreichend Verstärkerbusse und können unsere Kommunen bedienen." Mit Maß und Ziel werde man die Fahrpläne ausarbeiten. Stehplätze werde es nicht mehr geben. Und falls mal ein Schüler eine Maske vergessen hat, könne der Busfahrer aushelfen.

Evelyn Schwaiger, Sprecherin des Landratsamtes, nennt den Vorschlag, auf Kosten des Staates mehr Schulbusse einsetzen zu können, ein "tolles Angebot". Der Landkreis sei in Kontakt mit den Schulbusunternehmen, bestätigt sie. Die Planung sei eine komplexe organisatorische Herausforderung; jetzt warte man gespannt auf den "Input aus den Schulen", sagt Schwaiger. "Es wird sportlich." Die Behördensprecherin hofft, dass die Ausarbeitung der Linien gut über die Bühne geht und alle Wünsche der Schulen berücksichtigt werden können.

Ähnliches ist aus dem Rathaus in Ebersberg zu hören. Wie Michael Neumeier, Personalleiter und Sachbearbeiter Familie und Kultur sagt, werden die Buslinien so eingerichtet, dass der Abstand der Kinder untereinander gewahrt bleibt. Auch die Stadt Ebersberg sei bereits in Kontakt mit den zuständigen Unternehmen und werde sofort handeln, wenn die Schulen die Stundenpläne erarbeitet haben. In der Kreisstadt sei man in der glücklichen Lage, dass noch viele Kinder zu Fuß in die Schule gehen könnten.

Auch der Grafinger Bürgermeister Christian Bauer (CSU) hat bereits mit seinem Busunternehmen Urscher gesprochen. Der Unternehmer habe ihn beruhigt. Da die Schüler sowieso zu verschiedenen Zeiten Unterrichtsschluss hätten und versetzt abgeholt würden, gebe es das gefürchtete Gedränge nicht. Die Situation in der Früh müsse man sich anschauen und gegebenenfalls entzerren. Morgens, so hat der Fahrdienstleiter des Busunternehmens Ettenhuber beobachtet, würden Kinder oftmals von Eltern gebracht. Dass dies dann mitunter Verkehrsbehinderungen zufolge hat, ist eine andere Geschichte.

© SZ vom 04.09.2020 / lela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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