Corona im Landkreis:Virus im Wasser

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Wo steigen wann die Zahlen? So sieht es derzeit aus, das Corona-Dashboard für den Landkreis Ebersberg. (Foto: Landratsamt/oh)

Wie entwickeln sich die Infektionszahlen? In Grafing, Glonn und Ebersberg weiß man das früher als anderswo - dank eines Abwasser-Monitorings. Nun gibt es dafür Geld vom Bund.

Wenn sich die Lage in der Corona-Pandemie wieder zu verschärfen droht, weiß man das in drei Kommunen im Landkreis Ebersberg früher als anderswo: Hier wird das Abwasser regelmäßig auf Hinweise untersucht, wie stark das Coronavirus in der Bevölkerung verbreitet ist. Nur in 24 Kommunen in Deutschland passiert das momentan.

Das Projekt läuft schon länger, nun ist klar: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Landkreis beim Abwasser-Monitoring mit mehr als 80 000 Euro, wie das Landratsamt nun in einer Pressemitteilung informiert. Damit sind die Kosten zu 100 Prozent gedeckt, die der Kreis für die Untersuchungen aufwendet. Im Landkreis geschehen sie im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von Bundeswehr und TU München. Das Ziel: Ansteigende Fallzahlen schon nachzuweisen, bevor sie über PCR-Testungen festgestellt werden, und auch die Infizierungen zu erfassen, die in der Regel unentdeckt bleiben, weil sie ohne Symptome verlaufen. So will man einen Vorsprung gewinnen, um schneller und passgenauer reagieren und gegensteuern zu können.

Insgesamt sind die Fallzahlen im Landkreis nach wie vor hoch, am Donnerstag wurden 409 Neuinfektionen gemeldet. 3221 Menschen sind aktuell positiv auf das Corona-Virus getestet. Die leicht sinkende Tendenz bei der Sieben-Tage-Inzidenz setzt sich allerdings fort, am Donnerstag lag sie laut dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts bei 1692,7. In der Kreisklinik Ebersberg werden derzeit 33 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt. 19 kommen aus dem Landkreis. Auf der Intensivstation versorgt werden müssen zwei Corona-Patienten, eine Person benötigt dabei auch Beatmung. 17 der Patienten, die sich mit dem Virus infiziert haben, sind vollständig geimpft. Es gibt außerdem fünf Verdachtsfälle in der Klinik.

Sehr langsam bewegt sich die Impfquote im Landkreis nach oben, sie beträgt inzwischen 71,62 Prozent. 60,27 Prozent haben eine Drittimpfung. Auch in den kommenden Tagen gibt es wieder die Gelegenheit, sich den Schutz gegen das Virus zu holen. Am kommenden Samstag, 12. Februar, werden in Oberpframmern Corona-Schutzimpfungen ohne vorherige Terminvereinbarung angeboten, in der Mehrzweckhalle von 10 bis 15 Uhr. Eine Woche später, am Samstag, 19. Februar, kann man in der Stadthalle Grafing von 10 bis 14 Uhr den schützenden Piks erhalten. Einen Termin für eine Impfung im Impfzentrum in Ebersberg oder der Außenstelle in Poing kann man sich jederzeit unter www.impfzentren.bayern holen.

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