Konzert:Festtag der Kirchenmusik

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In Ebersberg und Glonn stehen Johannes Brahms und Charles Gounod auf dem Programm

Was die Pfarreien des Landkreises musikalisch zu leisten vermögen, ist am Sonntag, 12. November, in zwei außergewöhnlichen Konzerten zu erleben. Wenige Tage vor dem Namenstag der heiligen Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, wird ihr sowohl in Glonn als auch in Ebersberg alle Ehre gemacht. Zur Aufführung kommen zwei populäre, umfangreiche Meisterwerke, die "Cäcilienmesse" von Charles Gounod und das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms.

In der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Glonn beginnt dieser Festtag der Kirchenmusik bereits um 10 Uhr: Bei einem Festgottesdienst wird die neue Orgel geweiht, die in kürzester Planungs- und Bauzeit realisiert werden konnte. Im Frühjahr musste das alte Instrument wegen größten Schimmelbefalls und technischer Mängel entfernt werden. Doch auch ohne Orgel auf der Empore musste die Pfarrei keinen Tag auf deren Klang verzichten: Die Musikschule stellte in dieser Zeit dankenswerter Weise ihr mobiles Instrument zur Verfügung. Nun aber ist eine neue Orgel von Johannus Monarke installiert, die laut Kirchenmusiker Thomas Pfeiffer beste Dienste leisten wird.

Für das Festkonzert am Abend desselben Tages hat der Glonner Kirchenchor Gäste aus dem ganzen Landkreis eingeladen: Aus 70 Kehlen erklingt um 19 Uhr die berühmte "Cäcilienmesse" von Gounod. Chorleiter Pfeiffer hat allerdings für die sonst mit großem Orchester besetzte Messe ein Arrangement für Soli, Chor, Harfe, Pauken, Klavier und Orgel verfasst. Die Solisten sind Priska Eser (Sopran), Andreas Hirtreiter (Tenor) und Martin Danes (Bass). Irmgard Gorzawski spielt Harfe, Sepp Biesenberger Pauke, Konrad Liebscher Orgel und Martina Hussmann Klavier. Außerdem präsentiert Pfeiffer mit seinem Schüler Jakob Skudlik die Orgelsonate in d-moll für vier Hände und Füße von Gustav Merkel. Der Eintritt ist frei, Spenden zur Restfinanzierung der Orgel sind herzlich willkommen.

"Sagen muß ich Dir noch, daß ich ganz erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend... Ach könnte ich es hören, was gäb ich wohl darum!". So schrieb Clara Schumann an Johannes Brahms, der ihr die Noten seines Werkes geschickt hatte. Der Komponist arbeitet daran von 1861 bis 1869 - unter dem Eindruck mehrerer Schicksalsschläge: ein Selbstmordversuch und schließlich der Tod seines "Mentors, Freundes und Rivalen" Robert Schumann sowie der Tod von Brahms' Mutter. "Die Entstehungsgeschichte weist also intensive autobiografische Bezüge auf und verspricht schon deswegen zutiefst empfundene und berührende Musik zu sein", so Kirchenmusiker Markus Lugmayr.

Unter seiner Leitung kann man das Requiem von Brahms am Sonntag, 12. November, um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg in voller Besetzung hören. Es musizieren der Kirchen- und Jugendchor, das Orchester St. Sebastian, die Solisten Saskia Steinfeld (Sopran) und Klaus Reiter (Bariton). Der Eintritt beträgt 18 Euro (Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren frei). Nummerierte Plätze gibt es unter (08092) 85 29 10, Tickets mit freier Platzwahl an der Abendkasse von 18 Uhr an.

© SZ vom 09.11.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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