Kommunalwahl in Hohenlinden:Frischer Wind und alte Hasen

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Die CSU geht mit einer gemischten Truppe in den Wahlkampf

Seit langem werden dem Zweitem Bürgermeister Thomas Riedl Ambitionen auf den Chefsessel im Hohenlindener Rathaus nachgesagt. Bei der Kommunalwahl 2020 tritt er allerdings nicht als Bürgermeisterkandidat an - ebenso wenig wie ein anderer Bewerber oder eine Bewerberin aus den Reihen der CSU. Im nächsten Gemeinderat will Riedl aber weiter vertreten sein, er kandidiert hinter Theo Falterer auf Platz 2 der CSU-Liste.

Bei der Nominierungsversammlung blickte Riedl auch auf die vergangenen sechs Jahre zurück: "Es gab wohl kaum eine Wahlperiode, in der so viele Großprojekte fertiggestellt wurden. Wir haben mit der Erneuerung der Ortsmitte und der Wohnanlage für Senioren zwei Referenzprojekte gestemmt, die weithin Beachtung finden und die auch anderen Kommunen als Anregung dienen." Verwundert gab sich Riedl über die Versprechungen anderer politischer Gruppierungen am Ort: "Mich erstaunt es sehr, wenn sich jetzt Leute Themen wie die Kinderbetreuung auf die Fahne schreiben, sich aber in den letzten sechs Jahren kein Stück darum gekümmert haben." Fakt sei, dass Hohenlinden immer vorne dran gewesen sei bei innovativer Kinderbetreuung. "Wir sind jetzt bereits dabei, Förderprogramme zu prüfen und Standorte abzuwägen. Das Thema liegt allen Fraktionen am Herzen und taugt wirklich nicht für den Wahlkampf."

Auch die Arbeit einiger Gemeinderatskollegen kritisierte Riedl laut einer Pressemitteilung: Es gebe Gemeinderatsmitglieder, die die Arbeit der Kommune "offen sabotierten" und Neubaugebiete verhinderten: "Die ersten könnten dort schon in ihren eigenen Häusern wohnen. Zum Schaden für die Gemeinde kommen erhebliche Verzögerungen und Mehrkosten für diejenigen hinzu, die sich dort mal ein Grundstück kaufen wollen." Die Nominierung selbst bot einige neue Gesichter auf. Neu in der Spitzengruppe der CSU auf den Plätzen 1 bis 6 sind Theo Falterer, ehemals Gemeinderat bei den Bürgerlichen, sowie Anton Speckmaier, Vorsitzender des örtlichen Feuerwehrvereins. Der Ortsvorsitzende Peter Seemüller gab seinem Stolz über die Liste Ausdruck: "Wir haben einige frische Mitkämpfer dabei und viele langjährig engagierte Leute, die in verschiedenen Funktionen im Dorf tätig sind."

Einsetzen wollen sich die Christsozialen laut ihrer Pressemitteilung unter anderem für bezahlbares Bauland, den Ausbau vorhandener Sportstätten, den Ausbau der E-Mobilität, Verkehrsberuhigung und eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Kandidaten: 1. Theo Falterer, 2. Thomas Riedl, 3. Peter Seemülller, 4. Anton Speckmaier, 5. Rudi Woidich jun., 6. Gabriele Zimmermann, 7. Alois Grabl, 8. Josef Katterloher, 9. Josef Mengis, 10. Robert Meyer, 11. Gabriele Riedl, 12. Norbert Weiß, 13. Peter Bachhuber-Kugler, 14. Andreas Zimmermann, 15. Thomas Heidfeld, 16. Ernst Müller.

© SZ vom 19.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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