Klares Ergebnis:Emmering ist bereit für einen Neustart

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Emmerings neue Bürgermeisterin Claudia Streu-Schütze (3.v.l.) gemeinsam mit Gemeinderatskandidaten Lilly Öckl, Josef Stellner und Johann Egger (FWG) am Abend des Wahlsiegs. (Foto: Privat)

Claudia Streu-Schütze von der Freien Wählergemeinschaft entscheidet die Bürgermeisterwahl für sich

Von Simon Gross, Emmering

Die neue Bürgermeisterin von Emmering heißt Claudia Streu-Schütze (Freie Wählergemeinschaft). Überraschend setzte sich die 44-Jährige bereits im ersten Wahlgang mit 55,1 Prozent gegen ihre Mitbewerber durch. Auf Hubert Rüegg (CSU) entfielen 35,1 Prozent und auf Josef Stocker (Bürger für Emmering) 9,8 Prozent aller Stimmen. Von 1205 Wahlberechtigten gaben 910 Wähler ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 75,5 Prozent entspricht. "Ich bin echt überwältigt, ich freue mich total über das Vertrauen der Bürger", sagte die neue Bürgermeisterin, kurz nachdem sie die Ergebnisse am Abend erfahren hatte. Ihre Wahl hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits mit ihrer Unterschrift angenommen.

In wenigen Gemeinden im Landkreis dürfte die Bürgermeisterwahl so sehr herbeigesehnt worden sein wie in Emmering. Die beschauliche Gemeinde im Südosten des Ebersberger Landkreises war in den vergangenen Jahren Austragungsort eines verfahrenen Streits zwischen dem bisherigen Bürgermeister Max Maier (Bürger für Emmering) und dem Gemeinderat. Letzterer forderte im Frühjahr 2018 Maier geschlossen zum Rücktritt auf. Das Gremium warf ihm vor, seinen Amtspflichten nicht nachzukommen und die Verwaltung in wichtige Entscheidungen nicht miteinzubinden. Maier widersprach dieser Darstellung und lehnte einen vorzeitigen Rückzug aus dem Amt ab. Seitdem hatte sich ein Modus Vivendi zwischen Bürgermeister und Gemeinderat eingestellt. Maier verzichtete nun auf eine erneute Kandidatur und machte damit den Weg frei für die drei neuen Kandidaten, von denen keiner zuletzt in der Gemeindepolitik aktiv war - ein Neuanfang war damit gewiss.

Dass sich Streu-Schütze nun bereits im ersten Wahlgang durchsetzte, überraschte sie selbst: "Bei drei Kandidaten 55 Prozent zu erreichen, da kann ich sehr zufrieden sein", sagt die neue Bürgermeisterin. Zusammen mit Gemeinderatskandidaten der Freien Wählergemeinschaft feierte die 44-Jährige ihren Wahlsieg im Landgasthof Bruckhof - vielleicht vorerst das letzte gemeinsame Treffen. Aufgrund des Coronavirus ist die für den 20. März geplante Bürgerversammlung abgesagt. Wann die erste Gemeinderatssitzung stattfinden wird, müsse sich in den kommenden Tagen zeigen, so Streu-Schütze. Ein Seminar für neue Bürgermeister habe sie aber schon gebucht. Darauf freue sie sich sehr - wenn es denn stattfindet.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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