Corona im Landkreis Ebersberg:Warten auf Novavax

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Noch wird der vordere Teil des Gebäudes als Impfzentrum genutzt ... (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Impfquote im Landkreis Ebersberg stagniert, nun hoffen die Verantwortlichen im Landratsamt auf den neuen Totimpfstoff. Doch wann wird dieser verfügbar sein?

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Seit zwei Jahren beschäftigt sich Landrat Robert Niedergesäß (CSU) fast täglich mit dem Thema Corona, nun kann er auch eigene Erfahrungen zu dem Thema beitragen: Seine Infektion mit der Omikron-Variante des Virus habe er gut überstanden, erzählt er bei einem Pressetermin am Dienstagvormittag, seinem ersten Arbeitstag nach der Erkrankung. Im Weihnachtsurlaub war sein Test positiv ausgefallen, außer einem Halskratzen und einer leicht verstopften Nase habe er von der Infektion nicht viel gemerkt, sagt Niedergesäß, der im Dezember noch seine Booster-Impfung erhalten hatte.

Auch sonst scheint bisher Omikron im Landkreis Ebersberg weniger schlimme Folgen zu haben als Delta, trotz massiv steigender Infektionszahlen - am Dienstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 864,7 - und der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Neuinfektionen auf Omikron zurückzuführen ist. Noch ist die Lage in der Kreisklinik - im Vergleich zur Delta-Welle - vergleichsweise ruhig. Zehn Patientinnen und Patienten mit einer Corona-Infektion werden derzeit dort behandelt, nur eine Person liegt auf der Intensivstation. "Momentan ist die Lage in der Klinik trotz deutlich steigender Inzidenzen nicht besorgniserregend", so Brigitte Keller, die Leiterin des Corona-Krisenstabs im Landratsamt.

Das Impfzentrum wird auch über den März hinaus betrieben

Dennoch hofft das Team im Krisenstab, dass die Impfquote im Landkreis Ebersberg noch deutlich steigt, um auch weiterhin möglichst gut gegen das Virus gerüstet zu sein. Derzeit hat die Impfquote die 70-Prozent-Marke noch nicht überstiegen, doch möglicherweise entscheiden sich doch noch Skeptiker für die Impfung, wenn der Proteinimpfstoff Novavax auf den Markt kommt. Dieser Impfstoff wird auch als Totimpfstoff bezeichnet, er enthält keine vermehrungsfähigen Erreger und überzeugt vielleicht auch diejenigen, die aus Skepsis gegen die neuen mRNA- und Vektorimpfstoffe bisher auf die Corona-Schutzimpfung verzichtet haben. Wann allerdings dieser Impfstoff im Landkreis Ebersberg ankommt, ist bisher noch unklar. Zwar ist das Mittel inzwischen in der EU zugelassen, mit der Auslieferung wird es aber wohl noch etwas dauern, die Rede ist von Mitte Februar. Man habe bisher von den übergeordneten Stellen keine Informationen zum Zeitplan erhalten, so Niedergesäß, hoffe aber, dass sich das bald ändere.

Fest steht inzwischen, dass das Impfzentrum im früheren Kreissparkassengebäude am Bahnhof auch über den März hinaus betrieben werden kann. Der Freistaat hat bereits zugesagt, dass die Impfzentren bis zum Jahresende erhalten bleiben sollen. Allerdings kann diesmal der Landkreis den Vertrag mit der Firma Tresec, die das Impfzentrum seit Ende Dezember 2020 betreibt, nicht einfach verlängern, es sei eine Neuausschreibung notwendig, so Keller, "das bedeutet natürlich einen gehörigen Verwaltungsaufwand".

Weiter wird aber nicht nur darauf gesetzt, dass die Menschen ins Impfzentrum oder zu den niedergelassenen Ärzten gehen, um sich ihren Corona-Schutz zu holen. Tatsächlich sei im Impfzentrum derzeit wieder sehr wenig los, die Zahl der Erstimpfungen sei gering, Tage mit dreistelligen Zahlen seien nicht die Regel, so Keller. Man setze deshalb auch weiterhin auch auf den Einsatz der mobilen Teams und vor allem auf die Impftage in den Gemeinden, wo die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen eine wichtige Rolle spiele. Von vertrauten Ansprechpartnern würden Skeptiker wohl noch am ehesten überzeugt.

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