Haushaltsberatungen:Der Spielraum wird enger

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Hohenlinden will das Betreuungsangebot im Ort verbessern. Das wirkt sich auch auf die Finanzen der Gemeinde aus. Dennoch müssen wohl in diesem Jahr noch keine neuen Kredite aufgenommen werden.

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

In der Gemeinde Hohenlinden tut sich einiges, das wirkt sich auch auf die Finanzen aus: Einige größere Projekte wie der Neubau des Kinderhauses stellen die Gemeinde in den nächsten Jahren vor eine große finanzielle Herausforderung. Auch der Schuldendienst - unter anderem für den vor einigen Jahren erfolgten Bau des Seniorenhauses auf der Abtwiese - wird die finanzielle Handlungsfreiheit der Gemeinde in den nächsten Jahren noch einschränken. Wichtige Investitionen für andere Aufgaben blieben aber möglich, sagte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) dazu bei der jüngsten Gemeinderatsitzung. Der Haushalt 2022, der vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde, umfasst ein Gesamtvolumen von 12,9 Millionen Euro.

Die Finanzen seien solide, sagt Bürgermeister Ludwig Maurer, Disziplin beim Geldausgeben sei dennoch erforderlich. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Schuldenstand lässt, wie deutlich wurde, 2022 keine großen Sprünge zu. Es gibt keine großen finanziellen Spielräume, die nächsten Jahre werden laut dem Bürgermeister nicht einfach. Freiwillige Leistungen sollten auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Wichtige Investitionen seien aber möglich, sagte der Bürgermeister: "Wir stehen finanziell stabil da." Zumindest in diesem Jahr ist die Aufnahme von neuen Krediten aber noch nicht geplant. In den nächsten Jahren voraussichtlich schon - auch wegen des geplanten Neubaus der Kinderbetreuungsstätte neben Grundschule und Pfarrheim.

Die Ausgaben vor allem im Bereich der Kinderbetreuung steigen stark an. Der von 2024 an geplante Bau des Kinderhauses soll zusätzliche Betreuungsangebote ermöglichen. Doch der Neubau wird teuer. Bereits in diesem Jahr und 2023 sind im Haushalt dafür Finanzmittel für den Kauf von Grundstücken und Planungskosten geplant. Zudem schlägt 2022 die Kreisumlage von 2,1 Millionen Euro heftig zu Buche.

Die auch wegen der Großraum-München-Zulage und Tariferhöhungen steigenden Personalkosten sind ein weiterer großer Ausgabeposten. Darüber hinaus steigt die Umlage für den Schulverband der Mittelschule Forstern wegen zusätzlicher Angebote wie der offenen Ganztagsschule deutlich an. Etwa 40 Prozent der Schüler dort kommen aus der Gemeinde, die deshalb den Löwenanteil zahlen muss.

Eine Schlüsselzuweisung bekommt die Gemeinde 2022 indes nicht. Die vielen Wohnungen und Gewerbeimmobilien der Gemeinde bringen in diesem Jahr wieder erhebliche Mieteinnahmen. Die Wohnungen sind fast alle vermietet. Doch es gibt in diesem Kontext einige Probleme, wie Maurer schilderte: Wegen der Pandemie war die Auslastung des gemeindlichen Wendlandhauses mit Bürgersaal und - stüberl im vergangenen Jahr nicht so gut wie erhofft. Darüber hinaus gibt es Gewerbeimmobilien, die leer stehen. Die Apotheke im gemeindlichen Leiß-Haus zum Beispiel - hier sucht die Gemeinde einen neuen Mieter: "Es hat sich bislang aber noch nichts ergeben", sagte Maurer dazu.

Der Verwaltungshaushalt liegt bei 7,7 Millionen Euro und damit um 910 600 Euro über dem Vorjahresniveau. Der Vermögenshaushalt wird mit 5,1 Millionen Euro geplant - im Vorjahr lag das Volumen um 2,6 Millionen Euro deutlich höher. Für Investitionen stehen 2022 ungefähr drei Millionen Euro zur Verfügung - im Vorjahr waren es 6,5 Millionen Euro.

Wichtige Einnahmequelle ist die Grundsteuer B, diese gewinnt durch die Bautätigkeit im Wohn- und Gewerbebereich an Bedeutung. Hier sei trotz der Pandemie weiter ein deutlicher Trend nach oben ersichtlich, so Maurer. Auch mit steigenden Einnahmen bei der Gewerbesteuer rechnet man.

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