In zahlreichen Familien gibt es sie noch, Gerätschaften wie Teigrad und Handquirl, Fleischwolf und Kaffeemühle, Dampfkessel und "Flotte Lotte", eine Art Sieb zum Passieren von Früchten. Wenn Waschtag war, musste man früh aufstehen. Denn ohne Waschautomat dauerte die "große Wäsche" vom Einweichen bis zum Aufhängen gerne mal einen ganzen Tag. Und weil da nicht viel Zeit zum Kochen blieb, gab es einen vorbereiteten Eintopf oder sonst etwas "Schnelles".
Auch Kochen war vor der Erfindung von Mikrowelle, Induktionsherd und Thermofix harte und langwierige Arbeit. Statt vorgeschnipselten und -portionierten Gemüses aus dem Tiefkühlfach musste man rohe Kartoffeln reiben, um Knödel zuzubereiten, Spinat hacken und durchdrehen. Vorräte lagerten in der stets kühlen Speisekammer, Kartoffeln im Keller, Eis kaufte man in Blöcken. Heute sind viele der vorsintflutlichen Helfer aus alter Zeit, oft aus Holz, begehrte Sammlerobjekte. Und tun immer noch anstandslos ihren Dienst - so wie anno dazumal.
Der Harthauser Heimatkreis widmet nun dem "Haushalt meiner Oma" eine eigene Ausstellung, die am Samstag, Sonntag und Montag, 5., 6. und 7. März, im Bürgerhaus Harthausen gezeigt wird. In der Ankündigung heißt es: "Wir leben in einer Zeit, in der Hilfsmittel und Maschinen im Alltag eines Haushalts zu Massenkonsumgütern wurden und nicht mehr wegzudenken sind. Selten macht man sich Gedanken darüber, wie sich unsere Großmütter und Vorfahren mit der Bewältigung des Haushalts beschäftigt haben. Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Waschen, Bügeln, Nähen, sowie die Vorratshaltung wurden bei unseren Groß- und Urgroßeltern weitgehend in Handarbeit erledigt. Viele Haushaltsgeräte, die früher mechanisch funktionierten, wurden nach und nach durch elektrische und Haushaltsgeräte ersetzt." Inzwischen hat die Elektronik Einzug gehalten - und mit ihr neue Herausforderungen.