Vortrag in Grafing:Das kurze Leben des Dominikus Kraißer

Am 11. Oktober 1940 wurden 78 ehemalige "Pfleglinge" der Betreuungseinrichtung Attl, die kriegsbedingt aufgelöst worden war, von der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar aus im Zuge des "Euthanasie"-Programms der Nationalsozialisten mit der Bahn nach Linz und von dort aus per Bus weiter in die nahe Tötungsanstalt Hartheim verbracht. Dort fanden die Deportierten wohl noch am Ankunftstag in der Gaskammer der Mordeinrichtung den Tod. Unter den Ermordeten befand sich der aus Schammach in der damaligen Gemeinde Nettelkofen stammende Dominikus Kraißer.

Dem kurzen Leben dieses jungen Mannes, der 1910 geboren worden war, gilt das Interesse des Leiters des Archivs der Stadt Grafing, Bernhard Schäfer, bei seinem nächsten Archiv-Stammtisch am Donnerstag, 27. Juli, zu dem wieder alle an der Geschichte des Grafinger Raumes Interessierten eingeladen sind. Die Zusammenkunft findet in der Gaststätte "Heckerbräu" statt und beginnt um 19.30 Uhr.

© SZ/sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGeschichte im Landkreis
:"Das Böse findet sich im unmittelbaren Umfeld"

Der Ebersberger Landkreishistoriker Bernhard Schäfer plant eine Sonderausstellung zu Euthanasie-Morden und Zwangssterilisierungen. Wie erzählt man am besten die Geschichte des Nationalsozialismus?

Interview von Merlin Wassermann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: