Grafing:Leere Drohung

Unbekannter kündigt Anschlag am Gymnasium an

Es war eine böse Drohung an die Schule - die sich dann doch als substanzlos herausstellte: Einen Milzbrand-Angriff hatte ein Unbekannter dem Gymnasium in Grafing am Dienstag in einer E-Mail angekündigt. Gleich am Morgen alarmierte Schulleiter Paul Schötz deshalb die Polizei. Zu einer Evakuierung kam es aber nicht. Gegen Mittag gaben die angerückten Einsatzkräfte Entwarnung: Von den Milzbrand-Erregern, die meist Tiere befallen und tödlich sein können, war nichts gefunden worden.

Der Schulleiter wollte am Mittwoch keine Stellung nehmen; das Sekretariat teilte mit, dass die Eltern mit einem Rundschreiben informiert worden seien und der Schulbetrieb ohne Störungen verlaufen sei. Die Polizei in Ebersberg versucht nun, den Täter anhand der verwendeten E-Mail-Adresse ausfindig zu machen. Das gestaltet sich schwierig: Es besteht der Verdacht, dass diese gehackt wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass dem Grafinger Gymnasium mit einem Anschlag gedroht wurde: Im Jahr 2011 war die gesamte Schule mit 1200 Gymnasiasten wegen einer Bombendrohung evakuiert worden. Bereits am Wochenende zuvor hatten der Direktor und drei Schüler persönlich adressierte Morddrohungen erhalten. Wegen zahlreicher rechter Schmierereien am Schulgebäude fiel der Verdacht damals auf Neonazis. Angesichts des in dieser Woche angedrohten Milzbrand-Anschlags warnt die Polizei vor Nachahmern: "Die Beunruhigung bleibt immer haften", sagt Peter Grießer vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Gegen den Absender der Milzbrand-Drohung ermittelt nun die Ebersberger Polizei. Auf die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten steht eine Höchststrafe von drei Jahren Freiheitsentzug.

© SZ vom 30.11.2017 / vfs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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