Um ein geschichtlich wertvolles Dokument geht es nun bei einem Vortrag auf Schloss Zinneberg - nämlich um ein altes Exposé zum Verkauf desselben. 2021 nämlich wurde in Moosach per Zufall eine aufwändig gearbeitete Immobilienbeschreibung gefunden. Dieses Exposé hatte einst der letzte adelige Zinneberger Schlossherr, Baron Adolf von Büsing-Orville, bei einer Münchner Immobilienfirma in Auftrag gegeben. In dem Schriftstück werden alle Besitztümer des Freiherrn im südlichen Ebersberger Raum in Wort und Bild vorgestellt und zum Verkauf angeboten. Dazu gehören das Schloss selbst, aber auch die Güter Sonnenhausen, Herrmannsdorf, Georgenberg, Schloss Egmating mit Brauerei, Doblberg und Altenburg.
Bekanntlich hatte der Baron nach dem Kauf seines Sitzes Zinneberg im Jahr 1898 ringsum wie im Kaufrausch Gut um Gut und Bauernhof um Bauernhof erworben. Am Höhepunkt seines Erwerbseifers besaß er 880 Hektar, das sind 2585 Tagwerk. 20 Jahre später kam es jedoch zum Bruch, der Schlossherr verlor die Lust an seinen Besitztümern. Ab 1920 versuchte er, diese so schnell wie möglich wieder abzustoßen.
Wie es zu diesem dramatischen Sinneswandel kam, dies schildert der ehemalige Leiter der Schule Zinneberg und Heimatgeschichtsforscher Hans Huber nun in einem Lichtbildervortrag. Dieser findet statt am Mittwoch, 15. März, um 19.30 Uhr im Jagdsaal des Schlosses Zinneberg. Zu dem Vortragsabend, bei dem es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung von Historischem Verein für den Landkreises Ebersberg und Förderverein der Jugendhilfeeinrichtung Schloss Zinneberg handelt, sind alle Geschichtsinteressierten eingeladen. Der Eintritt ist frei.