Neues Konzept:Gewerbeschauen sollen fusionieren

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Im kommenden Frühjahr findet die Gewerbeschau EGA wieder auf dem Volksfestplatz in Ebersberg statt. (Foto: Christian Endt)

Bisher machten sich die beiden Ausstellungen im Landkreis gegenseitig Konkurrenz, das soll sich ändern. Gleichzeitig werden auch jüngere Aussteller angesprochen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Gewerbetreibende und Handwerker im Landkreis haben künftig jedes Jahr die Gelegenheit, sich auf einer Messe zu präsentieren. Vom kommenden Jahr an soll die Kreisgewerbeschau EGA mit der Gewerbeschau Markt Schwaben zusammengelegt werden. Bislang fanden beide Messen alle zwei Jahre, aber dafür parallel statt - was zuletzt einige Schwierigkeiten besonders für die Markt Schwabener Schau mit sich brachte. Mit dem neuen Konzept wollen die Verantwortlichen zum einen die Konkurrenz zwischen den beiden Messen beenden und zum anderen eine einheitliche Gewerbeschau für den ganzen Landkreis schaffen.

Offiziell bekannt wurde die Neuerung eher beiläufig. Auf dem Wirtschaftsempfang des Landkreises erwähnte Landrat Robert Niedergesäß, dass es ein neues Konzept für die EGA gebe. Künftig wolle man die Kreisgewerbeschau als Klammer für die oft als getrennt wahrgenommenen Landkreisteile nutzen. Gewerbe und Handwerk aus dem nördlichen wie dem südlichen Teil sollten sich gemeinsam präsentieren, der Standort jeweils im Wechsel diesseits und jenseits des Ebersberger Forstes liegen.

Bislang gab es zwei Messen, die im zweijährigen Abstand stattfinden. Seit 1991 gibt es die Kreisgewerbeschau EGA, die abwechselnd in Grafing und in Ebersberg stattfindet. Im Jahr 2000 wurde zudem die Markt Schwabener Gewerbeschau erstmals eröffnet. Auch diese findet ausgerechnet in Jahren mit ungerader Jahreszahl statt, was eine gewisse Konkurrenz der Messen um Aussteller bedeutet. Im vergangenen Jahr gab es daher zwar die EGA in Grafing, die Gewerbeschau in Markt Schwaben musste allerdings mangels Ausstellern abgesagt werden. Dem Veranstalter war es nicht gelungen, mehr als ein Drittel der Flächen zu vergeben. Wohl auch vor diesem Hintergrund machte man sich im Landratsamt Gedanken um eine Wiederbelebung beider Messen.

Wie Landratsamtpressesprecherin Evelyn Schwaiger erklärt, regten Landrat Niedergesäß und Wirtschaftsförderer Augustinus Meusel eine Fusion der beiden Gewerbeschauen an. Damit soll statt zweier konkurrierender Ausstellungen eine Messe für alle entstehen, eben "eine echte Landkreis-Messe", sagt Martin Freundl von der Interessengemeinschaft EGA, dem Träger der Veranstaltung. Ziel sei es, künftig jedes Jahr im Landkreis eine Gewerbeschau abzuhalten, bei der dann aus allen Gemeinden Handwerker, Gewerbetreibende und Institutionen vertreten sind. Die nächste EGA findet wie geplant im Mai 2017 in Ebersberg statt, 2018 folgt dann eine Messe in Markt Schwaben und 2019 ist wieder Grafing an der Reihe. 2020 könnte die Messe vielleicht sogar an einem ganz neuen Standort im Landkreisnorden stattfinden, aber so weit sei man in der Planung noch nicht, so Freundl.

Die Idee einer Messe-Fusion ist durchaus nicht neu, auch die EGA in ihrer heutigen Form ist so entstanden. Vor 1991 gab es nämlich in Grafing und in Ebersberg jeweils eigene Gewerbeschauen - die ein ähnliches Problem hatten wie jenes, das 2015 zur Absage in Markt Schwaben geführt hat: eine ungesunde Konkurrenz zweier Standorte. Die sich, wenn auch in schwächerer Form, bei der EGA ebenfalls bemerkbar macht. Ihren Besucherrekord hatte die Gewerbeausstellung im Jahr 2005 mit 25 000 Gästen erreicht, eine Marke, die seitdem nicht mehr überschritten wurde. Dennoch war die EGA in den vergangenen Jahren mit 15 000 bis 20 000 Besuchern immer noch gut besucht.

Gleichzeitig soll die neue Gewerbeschau auch für neue Aussteller attraktiv werden. Man wolle den Generationswechsel fördern, sagt Freundl, etwa indem man gezielt um junge Unternehmen wirbt, wo man an eine Messeteilnahme bisher vielleicht nicht gedacht hat. "Die jungen Gründer und Start-ups sind eine wichtige Zielgruppe."

© SZ vom 04.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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