Fasching im Landkreis Ebersberg:Rastlose Monarchen

Lesezeit: 2 min

Die Grafinger Faschingsbären sind zur Zeit viel unterwegs

Von Simon Groß, Ebersberg

Zwischen Bäckereibesuch und Händeschütteln beim Bürgermeister haben die Grafinger Faschingsbären traditionsgemäß auch in der Lokalredaktion der Ebersberger SZ Station gemacht. Für die "liebevolle Berichterstattung im vergangenen Jahr" gab es sogar einen Orden, und natürlich eine Portion Krapfen. Für den Tross um das Grafinger Dreigestirn, das dieses Jahr aus der Prinzessin Diana I., dem Prinzen Artur I. und dem Hofnarren Michl besteht, sind es terminreiche Tage. Insgesamt absolvieren sie zwischen Donnerstag und Dienstag mehr als 40 Besuche.

Hoher Besuch in der Ebersberger SZ-Redaktion. (Foto: Christian Endt)

Zwischendrin sagen die Faschingsbären auch mal bei ihren Sponsoren Danke. An diesem Tag steht noch der Kinderfasching in Alxing auf dem Programm, genauso wie der Besuch bei der Feuerwehr in Grafing und schließlich die Bärenhöhle - im umgebauten Kegelkeller wird am Abend wohl wieder ausgiebig gefeiert. Wobei es im Vergleich zu Donnerstag (acht Termine) ein entspannter Tag sei, "wie Urlaub", findet Artur I. Und weil es - besonders für das hoheitliche Paar - eben nicht nur ums Feiern geht, sondern auch um ein gewisses Maß an Repräsentation, müssen die Faschingsbären stets nach Thronfolgern Ausschau halten. "Sie rennen uns nicht gerade die Bude ein", sagt Zeremonienmeisterin Nadine. Viel Zeit für die Nachfolger-Akquise haben die Faschingsbären in der närrischen Zeit aber ohnehin nicht. Zu eingespannt ist der komplette Hofstaat: Da sind die Hofdame Michaela und Gefolgsmann Sascha, die wie ihre monarchischen Vorbilder für die kleinen Annehmlichkeiten des Prinzenpaars zuständig sind, von Jacke aufhalten bis zum kritischen Blick auf die Frisur der Prinzessin. Dann ist da die bereits erwähnte Zeremonienmeisterin, die vor allem, aber nicht nur, den eng getakteten Terminplan im Auge behält und die Orden für besondere Verdienste verleiht (an die 300 Stück, jeder davon wird notiert). Und der Präsident der Faschingsbären, Felix, für den es das zweite Jahr in Folge ist, trägt ohnehin die Verantwortung fürs Gelingen der Festtage. Er hat, genauso wie Diana, bereits in der Kindergarde getanzt, unter Anleitung von Nadine. "Das finde ich einfach toll, dann hat man als Verein doch alles richtig gemacht", sagt sie ein wenig stolz.

Als die Faschingsbären vor 30 Jahren gegründet wurden, hätten nur vier Kinder bei ihnen getanzt. Der damalige Bürgermeister dachte noch, dass sich das mit dem Fasching schnell wieder erledigt hat. Heute gibt es sechs Tanzgruppen mit rund 120 Aktiven, insgesamt zählt der Verein mehr als 550 Mitglieder. Ihr Jubiläum feiern sie aber erst in drei Jahren, zum 33. Jahrestag, natürlich.

© SZ vom 25.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: