Etat Zorneding:Steigende Investitionen

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Die Sanierung und Erweiterung des Rathauses wird ein größerer Posten im Zornedinger Gemeindehaushalt werden. (Foto: Christian Endt)

Haupt- und Verwaltungsausschuss stellt Weichen für Gemeindehaushalt

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Wenn ein Bürgermeister im Falle eines Gemeindehaushalts von fließenden Zahlen spricht, dann steht fest, dass noch nichts feststeht. Um den Finanzplan von Zorneding für 2020 in etwas konkretere Bahnen zu lenken, haben sich die Mitglieder des Haupt- und Verwaltungsausschusses deshalb nun zu einer vorberatenden Sitzung getroffen. Und auch wenn man im Rathaus mit der Bekanntgabe der angepeilten Werte noch zurückhaltend ist, deutet vieles darauf hin, dass die Gemeinde für ihre zahlreichen Projekte tiefer als üblich in die Tasche greifen muss, oder wie Bürgermeister Piet Mayr (CSU) sagte: "Das wird ein Investitionshaushalt."

Zwar sei sie immer noch täglich am "Zahlen jonglieren", dennoch gab Kämmerin Gabriele Laschka am Dienstagabend bereits eine Richtung vor, in welche sich der Finanzplan der Gemeinde bewegen wird. Derzeit strebe man ein gesamtes Haushaltsvolumen von rund 27,1 Millionen Euro an. Das wären etwa 300 000 Euro mehr als noch im Vorjahr. Davon wird der Verwaltungshaushalt etwa 19,5 Millionen Euro betragen, der Vermögenshaushalt 7,6 Millionen - Mayr zufolge also "ein relativ hoher Haushalt".

Ein größerer Posten davon wird in die Sanierung und Erweiterung des Rathauses fließen. "Da werden wir dieses Jahr recht viel Geld brauchen", wie der Bürgermeister sagte. Neben dem Ausbau des Archiv-Systems und der Ausstattung des Trausaals sollen auch die digitalen Angebote der Gemeinde erweitert werden. Zudem müssen viele Arbeitsplätze auf den neusten Stand der Technik gebracht werden.

Neue Technik wird künftig auch den Feuerwehren am Ort zur Verfügung stehen - und zwar in Form einer Hochleistungs-Waschmaschine. Für das Gerät sind rund 20 000 Euro fällig, es soll aber von beiden Wehren und den Gemeindemitarbeitern genutzt werden. Zumindest denen, die am Bauhof beschäftigt sind. "Also meine Unterhosen werden nach wie vor zu Hause gewaschen", scherzte Mayr.

Weniger zum Schmunzeln fanden die Ausschussmitglieder, dass die Straßensanierung zwischen Ingelsberg und Pöring teurer wird als geplant. Die Kosten liegen nun bei knapp über einer Million Euro. Diese sind ebenso im Haushalt enthalten wie Gelder für die beiden Grundschulen. Dort soll im Falle von Pöring eine Grundlagenermittlung für eine mögliche Erweiterung des Gebäudes durchgeführt werden. Neben der Sanierung von Sportpark und Kinderspielplätzen, macht man sich in der Gemeinde auch Gedanken, wie es mit dem Haus der Vereine weitergehen soll. Für eine Renovierung sind rund 400 000 Euro im Finanzplan vorgesehen. Wie diese am in die Jahre gekommen Gebäude investiert werden, muss noch im Gemeinderat diskutiert werden. Kaum Diskussionen im Ausschuss gab es dagegen darüber, ob Zorneding einen eigenen Klimaschutzmanager braucht. Fast alle Mitglieder sprachen sich dafür aus, die bevorzugte Lösung ist allerdings, sich die Stelle mit den Nachbargemeinden zu teilen, falls das möglich ist.

Noch ist Zorneding finanziell recht gut aufgestellt, Piet Mayr erinnerte aber an einige weitere Projekte, die in den nächsten zwei, drei Jahren anstünden. Darauf verweisend sieht die Prognose des Bürgermeisters schon etwas düsterer aus: "Das wird uns an die Grenze der Belastbarkeit bringen."

© SZ vom 23.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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