Erschließung fehlt noch:Unendliche Geschichte

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Wo eigentlich schon seit Längerem Häuser stehen könnten, blühen derzeit immer noch Blumen. (Foto: Andreas Junkmann)

Bauherrengemeinschaft in Pliening muss weiter auf Erlaubnis warten

Von Andreas Junkmann, Pliening

Der Blick schweift über saftig grüne Maisfelder und bleibt am Kirchturm von Gelting hängen, der seine Spitze gerade noch so über das Getreide reckt. Von den Bäumen herab ist Vogelgezwitscher zu hören, Autos sind kaum welche unterwegs - kein schlechter Ort eigentlich, um zu wohnen. Das dachte sich wohl auch eine Bauherrengemeinschaft, die in der Straße Am Keferloher Weg im Nordosten von Pliening vier Einfamilienhäuser bauen möchte. Allein bis die Familien diese auch wirklich beziehen können, wird wohl noch einige Zeit vergehen, wie sich beim Ortstermin mit den Münchner Verwaltungsrichtern erneut gezeigt hat.

Das Wohngebiet beschäftigt die Gemeinde schon eine ganze Weile. Seit dem Jahr 2005 arbeitet man im Plieninger Rathaus daran, das Gebiet zu überplanen. Bislang ist das aber immer an der dafür nötigen Erschließung gescheitert. Ein Grundstück fehlt der Gemeinde noch, um eine vernünftige Zufahrt zu dem Wohngebiet gewährleisten zu können. "Wir haben viele Varianten probiert, aber wir treten da immer noch auf der Stelle", sagt Bürgermeister Roland Frick über die offenbar recht zähen Verhandlungen.

Auch für die Vertreter des Münchner Verwaltungsgerichts war klar, dass es hier ohne die nötige Verkehrsanbindung keine Bebauung geben wird, oder wie Richterin Cornelia Dürig-Friedl es ausdrückte: "Ohne Erschließung gibt's nichts." Das freut die Bauherrenseite nicht sonderlich, wartet man schließlich schon seit einiger Zeit darauf, endlich beginnen zu können.

Aber immerhin gab es beim Ortstermin für die Familien nicht nur negative Nachrichten. Wie Bürgermeister Frick sagte, sei die Gemeinde beim Erstellen des Bebauungsplanes schon recht weit. Auch ein Erschließungsvertrag sei bereits ausgearbeitet, nur eben noch nicht verhandelt. Bis es so weit ist, müssen die vier Parteien weiter auf das Eigenheim warten. Richterin Dürig-Friedl zeigte sich ob der Verzögerung dennoch unbeeindruckt: "Das geht jetzt schon so lange. Das macht jetzt auch schon nichts mehr aus."

© SZ vom 08.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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