Erfolgreiche Sportveranstaltung:Dauerläufer

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Zum 30. Mal veranstaltet die LG Sempt ihren Forstlauf - beim Jubiläum gehen 1277 Teilnehmer an den Start.

Martin Mühlfenzl

Nur noch wenige Meter. Die Unterstützer bereits vor Augen, kehrt plötzlich die Kraft in die Beine zurück, werden die Schritte noch einmal schneller und weichen für einen Moment die Schmerzen. Ein kurzer Handgriff - und endlich spendet die isotonische Flüssigkeit neue Energie für die letzte, anstrengende Phase des Rennens: Aus dem Schatten spendenden Wald hinaus auf die Tartanbahn des Anzinger Sportstadions, wo die zahlreichen Zuschauer längst ein farbenfrohes Spalier gebildet haben. Es herrscht Volksfestatmosphäre am Rande des Ebersberger Forstes. Bereits am frühen Montagmorgen treffen die ersten Läufer auf dem Sportgelände ein, um sich einen Platz im Schatten zu sichern. Schließlich sind die meisten Teilnehmer der 30. Auflage des Forstlaufs der LG Sempt Wiederholungstäter, reisen mit der ganzen Familie an und verbringen viele Stunden im Kreise Gleichgesinnter. "Die meisten kennen sich seit Jahren", sagt Organisator Markus Gützlaff und blickt zufrieden über den Sportplatz. Immer mehr begeisterte Läufer drängen zu den Meldestellen, die kurz vor Beginn des ersten Rennens hervorragende Zahlen vermelden können: Insgesamt 1277 Sportbegeisterte haben sich für die vier Disziplinen angemeldet, die von der LG für ein breites Spektrum angeboten werden: Vom Breiten- bis zum Leistungssportler, von jung bis ein wenig älter, vom Sprinter bis zum Walker. "Das ist das Geheimnis", betont Gützlaff. "Wir sprechen viele Menschen an. Manche kommen zum ersten Mal, Kinder begeistern sich für ihren Wettbewerb, Familien laufen in der Teamwertung." Im Jahr seines 30. Jubiläums gehört der Forstlauf zu den populärsten Veranstaltungen seiner Art in der Region. Kein Sportereignis bringt an einem Tag im Landkreis Ebersberg so viele Athleten zusammen. Und begeistert darüber hinaus mit Topleistungen. Vorbei sind allerdings jene Tage, als Läufer aus nationalen Hochburgen wie Kenia oder Äthiopien den Weg nach Anzing fanden. Hierfür reichen die Preisgelder nicht mehr aus - die Veranstaltung hat ihren regionalen Charakter wiedergewonnen. Dies unterstreicht auch der prägende Athlet der vergangenen beiden Jahre: Im letzten Drittel des Rennens über zehn Kilometer setzt sich Michael Wilms im internen Duell zweier Läufer der LG Stadtwerke München gegen seinen ärgsten Widersacher Simon Schwarz durch und verteidigt in 33:49.9 Minuten seinen Titel. Bester Läufer aus dem Landkreis wird der Anzinger Roland Felber auf Rang 15. Besondere Spannung bietet das Finale der Damen. Abgekämpft und Schulter an Schulter biegen die Zornedingerin Carolin Leonhardt und Caroline Cornfine aus Altenerding in das Stadionrund ein und liefern sich auf den letzten Metern einen fesselnden Zweikampf. Erst im Schlussspurt setzt sich Leonhardt mit vier Sekunden Vorsprung durch. Mit einer 24-köpfigen Abordnung nimmt im Jubiläumsjahr auch das Landratsamt Ebersberg teil - darunter der Leitende Beamte Andreas Stephan. An die Spitzenleistungen im Fünf-Kilometer-Lauf kommt Stephan aber nicht ganz heran. Die Konkurrenz gewinnt der Münchner Felix Ilberg knapp vor Sven Holländer von der LG Sempt. Während den Top-Athleten die Konzentration anzumerken ist, wird es am frühen Nachmittag laut. Beinahe 250 Nachwuchsathleten nehmen am Kinderlauf über 700 Meter teil und rasen im Pulk über die Tartanbahn. "Go, go, Runner", begleiten die Anfeuerungsrufe der Moderatoren die Läufer im Alter von sechs bis zehn Jahren. Und schon kehren die Nachwuchssportler wieder zurück und sprinten durch das für sie aufgestellte Spalier aus Fans.

© SZ vom 05.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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