Während für viele jetzt wieder die Jahreszeit anbricht, in der sie fröstelnd und im dicken Pullover in ihrer aus Kostengründen nur spärlich geheizten Wohnung sitzen, können sich Mihai-Alexandru Ionescu aus Grafing und Wolfgang Holzbauer aus Glonn entspannt zurücklehnen - denn den Weg, den eine Menge Haushalte erst noch vor sich haben, sind sie schon längst erfolgreich gegangen: Sie haben ihre Häuser energetisch saniert und heizen mit nachhaltigen Energieträgern. Für ihr vorbildliches Handeln wurden sie - neben anderen - nun auch mit dem Energiepreis des Landkreises ausgezeichnet. Bei einer kleinen Feier am Donnerstagabend im Ebersberger Landratsamt gratulierte ihnen Landrat Robert Niedergesäß.
Sieger in der Kategorie "Privatperson" wurde Mihai-Alexandru Ionescu, er erhält ein Preisgeld von 750 Euro. Sein Projekt, die energetische Sanierung des Eigenheims, überzeugte die Jury: "Unter Beteiligung eines Energieberaters erfolgt nach Umsetzung eines umfassenden Sanierungskonzepts Strom- und Wärmegewinnung aus regenerativen Quellen. Viele weitere Details wie Außendämmung und Erneuerung der Fenster wurden ebenfalls umgesetzt. Das ist vorbildlich für ältere Bestandswohngebäude ."
In der Kategorie "Kommunen, Gewerbe, Verbände" wurde der Tennisclub Zorneding (TCZ) für ein Nachhaltigkeitsprojekt ausgezeichnet. Die Jury lobt: "Mit Installation von Solarthermie und Photovoltaik auf dem Clubhaus und der Installation einer Wärmepumpe geht der TC Zorneding einen ganzheitlichen Weg zur Treibhausgasneutralität und Nachhaltigkeit. Das ist für Vereine und Verbände vorbildlich." Auch hier beträgt das Preisgeld 750 Euro.
Stromversorgung:Kein Anschluss für die Energiewende
Der Strom der Zukunft im Landkreis Ebersberg soll eigentlich aus Windkraft und Photovoltaik gewonnen werden, doch dafür sind die Leitungen gar nicht ausgelegt. Auch mit dem Netzausbau geht es nur schleppend voran. Was bedeutet das für die Klimaziele?
Gesamtsieger wurde Wolfgang Holzbauer aus Glonn für seinen nachhaltigen Hausbau. Begründung der Jury: "In einem ganzheitlichen Konzept hat Herr Holzbauer mit großem Aufwand sein 2003 erbautes Haus nachhaltig weiterentwickelt. Solarthermie, Photovoltaik und Kachelofen mit Wassertaschen etc. werden genutzt, um das Gebäude auch bei größeren Stromausfällen inselfähig zu machen. Das ist vorbildlich für viele Eigenheimbesitzer." Holzbauer darf sich über ein Preisgeld von 1500 Euro freuen.
Landrat Robert Niedergesäß nannte bei der Preisverleihung die Energiewende eine der größten Herausforderungen, aber auch Chancen unserer Zeit. "Der Landkreis ist vielseitig aktiv im Bereich Klimaschutz und wurde erst vor Kurzem mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Auch die Gemeinden sind zum Teil schon sehr aktiv bei dem Thema. Aber es geht einfach nicht ohne die Menschen, die hier leben. Umso stolzer macht es mich, dass wir schon zum 13. Mal den Energiepreis an engagierte Bürger und Vereine vergeben können." Insgesamt sind heuer 13 Bewerbungen für den Energiepreis eingegangen. Seit 2009 waren es 184.
Der Landrat lobt die vielfältigen Bewerbungen
Der Landrat betonte: "Die Vielfalt der Bewerbungen zeigt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die Energiewende voranzutreiben. Alle Bewerbungen - auch die, die nicht ausgezeichnet werden - sind gute und nachahmenswerte Beispiele, wie man das Ziel erreichen kann."
Die Entscheidung über die Preisvergabe hat eine vierköpfige Jury getroffen: Lisa Rütgers, Klimaschutzmanagerin des Landkreises, Johann Schwaiger, Kreisrat und Kreishandwerksmeister, Sepp Biesenberger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz im Kreis Ebersberg, und Willie Stiehler, Geschäftsführer der Energieagentur Ebersberg-München.