Energiesparmaßnahmen:Weiter mit angezogener Handbremse

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Es bleibt tendenziell kühl in den Hallenbädern des Landkreises: Trotz Entspannung der Energielage wird vielerorts die Wassertemperatur nicht angehoben. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Zu Blackouts infolge von Energieengpässen ist es zum Glück nicht gekommen, trotzdem sind die Gemeinden im Landkreis Ebersberg vorsichtig und sparen weiterhin.

Von Franziska Langhammer, Ebersberg

Blackouts oder kalte Wohnungen scheinen ein Schreckgespenst des vergangenen Jahres: Vielerorts entspannt sich die Lage um die Energieversorgung wieder, Hallenbäder werden hochgefahren, Sparmaßnahmen zurückgenommen. In den Gemeinden im Landkreis Ebersberg jedoch kommt es nur vereinzelt zu Lockerungen.

Aus dem Markt Kirchseeon heißt es, die Energielage habe sich leider noch nicht so entspannt, dass man aufatmen könne. Die Sparmaßnahmen würden erst einmal weiterlaufen, so Bürgermeister Jan Paeplow (CSU). Bis zum 1. Januar dieses Jahres habe man einen guten Stromvertrag gehabt, doch seit Jahreswechsel sei mit sehr wohl erhöhten Kosten bei immer gleicher Temperatur zu rechnen.

Paeplow berichtet, er wisse, dass andere Hallenbäder bereits das Wasser ein paar Grad wärmer geschaltet hätten: "Wir müssen aber noch schauen: Wie hoch war das Einsparpotenzial durch diese Maßnahme?" Die Rückmeldungen zu den Wassertemperaturen, die seit dem Herbst auf 28 Grad herunterreguliert wurden, sei unterschiedlich. Einige Bürger würden ihm berichten, das Schwimmen im Hallenbad Kirchseeon sei zwar kühler, aber das wäre in Ordnung. Anderen wiederum, wie etwa vielen Kindern, sei es zu kalt. Weiterhin ist im Markt Kirchseeon also erstmal Sparen angesagt. "Wir erwarten 600 000 Euro mehr an Energiekosten für 2023", so Jan Paeplow. "Das schmerzt an allen Ecken und Kanten."

In der Stadt Ebersberg zeigt das Sparen schon erste Erfolge

Zu den Hallenbädern, die ihre Wassertemperatur wieder hochfahren, gehört unter anderem das Badria in Wasserburg, ein auch bei Ebersbergern beliebtes Spaßbad im Landkreis Rosenheim. Seit ein paar Wochen schon hat dort etwa das Wasser im großen Schwimmerbecken 29 Grad, im Kinderbereich sogar 33 Grad.

In Ebersberg zeigen derweil die Energiesparmaßnahmen erste Wirkung. "Dank unserer seit Jahren etablierten und konsequent umgesetzten Effizienzstrategie konnten wir in der Krise schnell reagieren", sagt Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos). "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir sechs Prozent weniger Strom und 22 Prozent weniger Wärme benötigt." Energiesparmaßnahmen würden bereits seit 2018 strategisch im Rahmen des kommunalen Energiemanagements umgesetzt. Im Angesicht der gesetzlichen Anforderungen zu erhöhten Einsparvorgaben des Bundes würde in der Kreisstadt weiterhin gespart, so Proske: "Wir bleiben weiter dran."

Auch in Vaterstetten sieht man keinen Grund zur Entwarnung. "Im Wesentlichen werden die Sparmaßnahmen, die wir bei unseren Gebäuden durchgeführt haben, alle aufrechterhalten, da sie sinnvoll sind und Geld einsparen", so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU). Darüber hinaus seien die Energiekosten leider noch nicht auf dem alten Niveau. Einen kleinen Lichtblick gebe es jedoch: "Bei anderen Maßnahmen, wie beispielsweise das Abschalten der gemeindlichen Brunnen, werden wir ab dem Frühjahr wieder großzügiger sein."

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Auf Langfristigkeit setzt man auch in Grafing. Auch wenn sich die Lage am Energiemarkt entspannt habe, würden die Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs weiter aufrecht erhalten, sagt Bürgermeister Christian Bauer (CSU): "Es ist ja auch Ziel unseres Klimaschutzkonzeptes, langfristig den Energieverbrauch zu reduzieren und frei von fossilen Energieträgern zu werden."

In Poing laufen bereits seit einem halben Jahr etwa die Schaltzeiten von Außenbeleuchtungen verkürzt. "Wir halten die umgesetzten Einsparmaßnahmen weiterhin aufrecht", so Bürgermeister Thomas Stark (CSU).

Aus der Gemeinde Zorneding berichtet Bürgermeister Piet Mayr (CSU), dass auch hier die Energiesparmaßnahmen weiterhin aufrechterhalten würden: "Zum Teil sind die Maßnahmen per Verordnung festgeschrieben und daher unabhängig von der Preisentwicklung einzuhalten." Jene Maßnahmen jedoch, die beispielsweise mit baulichem Aufwand verbunden seien, hätten aber noch nicht alle umgesetzt werden können, so Mayr: "Wir bleiben dran."

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