Einweihung in Kirchseeon:Was lange währt...

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Freuen sich über das neue Schmuckstück: Stellvertretender Landrat Walter Brilmayer (von links), Altbürgermeister Udo Ockel, Martin Swoboda von den Johannitern, Bürgermeister Jan Paeplow und Leiterin Alexandra Hölzel. (Foto: Christian Endt)

Die Marktgemeinde übergibt das neue Kinderhaus an den Träger

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Seinen berüchtigten trockenen Humor hat Altbürgermeister Udo Ockel offenbar auch im Ruhestand nicht verloren: "Die Türen sind noch etwas hölzern", sagte er mit Blick auf den Bretterverschlag, der am neuen Haus für Kinder in Kirchseeon derzeit noch als Eingangstor dient. Ansonsten ist das Bauprojekt nun aber weitestgehend fertig gestellt und konnte im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Donnerstagnachmittag an den Träger, die Johanniter, übergeben werden.

Knapp acht Millionen Euro hat der Neubau am Spannleitenberg schlussendlich gekostet - und damit deutlich mehr als ursprünglich kalkuliert. "Wir haben als Ergebnis etwas Gutes geschaffen", ist Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) dennoch überzeugt, wenngleich die lange und holprige Bauphase den Eltern und Mitarbeitern viel abverlangt habe.

So fröhlich wie an diesem Donnerstag ging es nämlich nicht immer zu, wenn in Kirchseeon das Thema Kinderhaus zur Sprache kam. Das Bauprojekt nämlich wurde seit dem ersten Spatenstich von einer fast schon beispiellosen Pannenserie begleitet. Angefangen beim erheblich kontaminierten Erdreich, dessen Entsorgungskosten zunächst in keiner Abrechnung aufgetaucht sind und Anfang 2019 für eine unschöne Überraschung bei den Gemeinderäten sorgte. Zu dem Zeitpunkt hätte das Gebäude eigentlich bereits fertiggestellt sein sollen, der Eröffnungstermin hatte sich aufgrund von baulichen Problemen im Außenbereich immer weiter nach hinten verschoben.

Neben einigen Streitigkeiten mit den beauftragten Baufirmen setzte ein Wasserschaden im Herbst vergangenen Jahres dem Projekt eine unrühmliche Krone auf. Durch die Fensterabdeckungen war Feuchtigkeit ins Gebäude eingedrungen, was zur Folge hatte, dass unter anderem der komplette Fußboden im Erdgeschoss wieder herausgerissen und neu verlegt werden musste - einhergehend mit weiteren Kosten und einer erneuten Bauverzögerung. Mitte September hatte der Gemeinderat beschlossen, den turbulenten Bauverlauf lückenlos aufklären zu wollen und deshalb eine Sonderuntersuchung beim Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband in Auftrag gegeben.

Bei den Johannitern ist man indes froh über die Einrichtung, die, wie Regionalvorstand Martin Swoboda sagte, "schon besonders ist".

© SZ vom 02.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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