"Ein Schuss, ein Treffer, Sau tot":Notruf, weil Wildschwein durch Ebersberg spaziert

Wer wenn nicht die Ebersberger müssten darauf gefasst sein, dass ein Eber durch ihre Stadt spaziert. Offenbar ist das ein Trugschluss.

Glosse von Korbinian Eisenberger

Nichts ist konsequenter, als dass in der Stadt Heidenheim der ein oder andere Heide daheim ist, dass durch Traunstein der Fluss Traun an einem Felsen vorbeifließt und dass in Ebersberg ziemlich viele Eber beherbergt sind. Nur dass sich die Ebersberger offenbar an ihre Namenspatrone nicht so schön gewöhnt haben.

Die Ebersberger Akzeptanz für ihre Namensgeber hat Grenzen, das hat ein Keiler am Mittwoch sehr eindeutig erfahren. Die Anwohner an der Hohenlindener Straße waren nämlich alles andere als begeistert, als sie am Mittwochnachmittag ein Wildschwein sichteten, wie es die Fahrbahn entlang spazierte und sich in einem Vorgarten gemütlich machte.

Kurz darauf ging ein Notruf bei der Polizei ein, mit der Bitte, man möge die Gefahrenlage beenden. Und so kam es, dass der Revierjäger Max Schauberger mit seiner Flinte loszog, "ein Schuss, ein Treffer, Sau tot", wie es Schauberger am Donnerstag ausdrückte.

Es klingt ziemlich gnadenlos, aber wenn die Sau den Wald verlässt, dann ist es mit der Tierliebe meistens vorbei. Vor allem wenn es sich wie in dem Fall um ein durchaus kräftiges Geschöpf handelt, 100 Kilo schwer, schwarz und zottelig, ein großes finsteres Biest. Wahrscheinlich hätten sie den Ausflug des armen Biests in jeder anderen Gegend genauso radikal beendet. Außer vielleicht in dem Schweizer Örtchen Biestingen.

© SZ vom 08.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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