EHC Klostersee:Eishockey-Klub feuert Sicherheitsfirma

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Nach der Kritik der Polizei am Sicherheitskonzept des EHC Klostersee in Grafing ziehen die Verantwortlichen nun die Konsequenzen. Die Sicherheitsfirma wird gefeuert, da sie zu wenige Ordner im Stadion gestellt hat.

Von Carolin Fries, Grafing

Der EHC Klostersee hat nach den Ausschreitungen beim Spiel gegen den EV Regensburg am Freitagabend Konsequenzen gezogen: "Wir haben die Sicherheitsfirma gefeuert", sagt Klubpräsident Alexander Stolberg. Diese habe am Freitag anstatt der beauftragten zehn Ordner nur fünf Personen ins Stadion geschickt und dies dem EHC erst mittags mitgeteilt, so dass der Verein nicht mehr für Ersatz sorgen konnte.

Stolberg kündigt an, künftig für die erforderlich Zahl an Ordnern im Stadion zu sorgen. Der EHC hat sich mit der Stadt und der Polizei darauf verständigt, bei sogenannten gefahrgeneigten Spielen zehn gewerbliche Sicherheitsleute zu stellen. Auf welche Partien das zutrifft, wird vor Saisonbeginn besprochen. Die Partie am Freitag gehörte dazu.

Der Kern liegt in der Trennung der Fans

Der Sicherheitsdienst soll während des Spiels mit drei bis vier Ordnern die Absperrung der Fangruppen gewährleisten. Deren Trennung ist der Kern des Sicherheitskonzepts, das Verein, Polizei und Stadt vor drei Jahren erarbeitet haben. Am Freitag indes konnten EHC-Anhänger noch vor Spielbeginn im Fanblock randalieren. Die Ebersberger Polizei hatte die Vereinsführung am Montag kritisiert, regelmäßig zu wenig Ordner im Stadion zu haben und sich bei bestimmten, die Sicherheit fördernden Maßnahmen zu sperren.

Die Stadt Grafing als zuständige Genehmigungsbehörde hat die Vereinsführung bereits aufgefordert, die Auflagen des Genehmigungsbescheids zu erfüllen, wonach zehn gewerbliche Ordner anwesend sein müssen. Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) appelliert an den Verein, "alle Anstrengungen" zu unternehmen, "um die Situation im Stadion unter Kontrolle zu behalten und die Polizei nicht über Gebühr zu belasten". Der EHC sei, wie andere Vereine der Stadt auch, ein Aushängeschild.

Im Sommer werden bauliche Maßnahmen geprüft

Um die Fans künftig noch besser räumlich trennen zu können, will der EHC zusammen mit Stadt und Polizei im Sommer erneut bauliche Maßnahmen im Stadion prüfen. "Es muss eine Lösung geben", sagt Stolberg. Zuletzt war die Umsetzung einer besseren Absperrung der Fanblöcke am Brandschutz gescheitert.

Derweil laufen die Vorbereitungen für die Oberligapartie gegen die Blue Devils aus Weiden am Freitag. Das Verhältnis der Fans ist angespannt, nachdem bei einem vorherigen Spiel ein Fan aus Weiden von Anhängern des EHC verletzt wurde. In Internet-Foren ist laut Markus Weißmüller, Leiter des Grafinger Ordnungsamtes, von einem geplanten Racheakt die Rede. Der EHC wird darum 15 gewerbliche Sicherheitsleute im Stadion haben - und auch die Polizei wird reagieren.

© SZ vom 17.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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