Ebersberger Forst:Das Limit gilt

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Der Vertrag für den Windpark im Forst bleibt von neuen Ankündigungen des Ministerpräsidenten unberührt

Für so manchen im Landkreis sind fünf Windräder im Ebersberger Forst schon zu viel. Tatsächlich aber könnte gerade das positive Votum beim Bürgerentscheid zum Windpark im Forst nun zur Folge haben, dass es eben nicht wesentlich mehr Anlagen werden, die in den etwa 7600 Hektar Staatswald im Ebersberger Forst entstehen - trotz der neuen Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), in Bayern nun 500 Windräder in den Staatsforsten zu ermöglichen.

Denn wie das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf Anfrage mitteilt, bleibt der zwischen den Bayerischen Staatsforsten und dem Landkreis Ebersberg geschlossene Vertrag über die Begrenzung auf fünf Windenergieanlagen im gesamten gemeindefreien Gebiet Ebersberger Forst von den neuen Entwicklungen unberührt.

Dieser Vertrag war nach dem Bürgerentscheid im Mai unterzeichnet worden und macht klare Vorgaben. Die Bayerischen Staatsforsten stimmen darin der Begrenzung der Zahl der Windenergieanlagen für den Bereich des gemeindefreien Gebietes Ebersberger Forst - es geht nur um die Flächen des Freistaates Bayern - auf insgesamt maximal fünf Stück zu und verpflichten sich, diese Begrenzung in ihren Verträgen mit den privaten Projektentwicklern oder anderen Antragstellern umzusetzen. Die Vereinbarung läuft auf unbestimmte Zeit und kann nur aus wichtigen Gründen gekündigt werden - beispielsweise, wenn in einem weiteren positiven Bürgerentscheid diese Begrenzung aufgehoben würde.

Der Vertrag war Ende Mai unterzeichnet worden, nachdem zwei Wochen zuvor die Menschen im Landkreis Ebersberg mehrheitlich für die fünf Windräder im Forst gestimmt hatten. Es handle sich um einen "Kompromiss zwischen Naturschutz und Klimaschutz", sagte Heinz Utschig, Leiter des für den Ebersberger Forst zuständigen Forstbetriebs Wasserburg, bei der Unterzeichnung. Gegner des Windparks im Forst hatten in der Vergangenheit Zweifel geäußert, dass das Vertragswerk geeignet sei, weitere Windräder im Wald dauerhaft zu verhindern. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hatte aber auch nach der Regierungserklärung betont, dass der Landkreis sein Versprechen einhalten werde und es bei fünf Windrädern bleibt.

Bis diese tatsächlich errichtet werden, kann es allerdings noch eine Weile dauern - falls die nötigen Gutachten überhaupt zeigen, dass das Projekt realisierbar ist. Er gehe davon aus, dass ohnehin letztlich vor Gericht über das Projekt entschieden werde, sagte der Landrat kürzlich bei einem Pressegespräch. Mit einem Baubeginn rechne er frühestens in drei oder vier Jahren, "alles andere wäre unrealistisch", so der Landrat.

© SZ vom 26.07.2021 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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