Wirtschaft in der Region:Vorsichtig aus dem Stimmungstief

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Die Unternehmer im Münchner Umland beurteilen die Lage weniger negativ als noch im Herbst.

Die Wirtschaft in der Region München hat im neuen Jahr ihr Stimmungstief verlassen, bewegt sich aber wegen des Kriegs in der Ukraine, der weltwirtschaftlichen Lage und der noch immer nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise auf dünnem Eis. Waren die Aussichten der regionalen Wirtschaft im vergangenen Herbst noch düster, blicken die Unternehmen im Großraum München derzeit weniger pessimistisch auf die kommenden Monate, wie die traditionelle Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern zum Jahresbeginn zeigt.

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Befragt hatte die IHK dazu zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg sowie in der Landeshauptstadt. Der IHK-Konjunkturindex für die Landeshauptstadt und das Umland stieg in Folge auf 112 Zähler. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Index bei 92 Zählern gelegen.

Gründe für die Entwicklung sind, dass sich Lieferschwierigkeiten verringert haben, eine Gasmangellage unwahrscheinlich geworden ist und die Energiepreise gesunken sind. Die Einschätzung zur Geschäftslage fällt positiver als noch im Herbst aus: 45 Prozent der Betriebe bezeichnen zum Jahresbeginn ihre Lage als gut, während nur zehn Prozent unzufrieden sind. Die Unternehmen sind weiterhin gut ausgelastet und die Rahmenbedingungen haben sich besser entwickelt als befürchtet.

Beklagten im Herbst noch 77 Prozent der Unternehmen starke Preissteigerungen bei der Energie, sind es aktuell 67 Prozent. Zudem bemängeln derzeit 59 Prozent der Betriebe Preissteigerungen bei Rohstoffen und Waren (Herbst: 70 Prozent) und ebenso 59 Prozent fehlendes Personal. Die Zahl der Unternehmen, die Lieferengpässe bemängeln, ging auf 44 Prozent zurück. Im Herbst waren es noch 62 Prozent.

Die im Herbst äußerst schlechten Aussichten hellen sich angesichts nicht mehr gar so hohen Belastungen etwas auf, doch die pessimistischen Stimmen überwiegen gegenüber den optimistischen Stimmen noch immer: Nur 19 Prozent rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, während 25 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Weiterhin hohe Risiken verhindern einen positiveren Ausblick: 66 Prozent der Unternehmen in der Region sehen den Arbeitskräftemangel als Problem für die kommenden zwölf Monate. Die Energie- und Rohstoffpreise werden von 58 Prozent der Unternehmen genannt.

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