Mitten in Ebersberg:Geliebter Trott

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Aufstehen, Frühstücken, Duschen und umziehen. Eine Morgenroutine hat fast jeder von uns. Alles andere wäre auch grob fahrlässig.

Glosse von Daniel Limmer, Ebersberg

Nicht wenige Leser dieses Textes befinden sich höchstwahrscheinlich gerade mittendrin, worum es in den folgenden Zeilen gehen soll: der Morgenroutine. Aufstehen, Frühstücken, Duschen und umziehen. Das Frühstück bei vielen verbunden mit Kaffee, und eben der Zeitung. All das hat seinen mal mehr, mal weniger genauen Zeitrahmen, weshalb auch diese Glosse ziemlich genau so lang sein wird, wie alle anderen Male auch - versprochen.

An sich können die Rituale aber ganz unterschiedlich sein, wichtig ist nur, dass es sie gibt. Denn wie es in der Werbung für eine bekannte Nuss-Nougat-Creme so schön heißt: "Der Morgen macht den Tag." Und ein fester Ablauf hilft uns dabei, einigermaßen organisiert und gut in jenen Morgen zu starten. Man stelle sich nur mal vor, wir müssten uns für jede Handlung nach dem Aufstehen bewusst entscheiden. Es wäre unglaublich anstrengend und ineffizient. Meistens denken wir nämlich gar nicht darüber nach was wir machen, wir machen es einfach.

Fehlt uns das, dann kann es danach oft ärgerlich werden - das zeigt die eigene Erfahrung. Als nach einer ganzen Woche Homeoffice nämlich wieder ein Tag im Büro anstand, war der morgendliche Ablauf eher chaotisch, schließlich wurde er ganz ans Arbeiten von Zuhause angepasst, das nun mal andere Anforderungen hat, als so ein Tag im Büro. Anfangs lief alles noch ganz gut, bis vor der Bürotür dann die ernüchternde Erkenntnis kam: "Schlüssel vergessen, Mist!" An den Tagen danach war er dann wieder in da in der Jackentasche, wo er hingehört. Gut, man kann jetzt vom Lerneffekt sprechen, aber vor der Woche Homeoffice ist das schließlich auch nie passiert. Und bewusst mitgenommen hat man den Schlüssel noch nie, er ist halt einfach dabei.

Solche "Schlüssel-Momente" hatten wir bestimmt alle schon mal und auch wenn dafür oft einzig und allein die eigene Schusseligkeit verantwortlich gemacht wird, ein bisschen liegt sowas immer auch an der fehlenden Routine, ganz besonders morgens. Der automatisierte Griff nach Schlüssel, Handy, Geldbeutel und - seit der Pandemie - Maske, ist eben wichtiger, als man glaubt.

Natürlich gibt es im Internet auch dazu wieder etliche Tipps und Anleitungen, wie die morgendliche Routine denn nun am besten auszusehen hat und welche Rituale am Morgen das Geheimrezept für den perfekten Tag seien. Wie genau der Ablauf nach dem Aufstehen aussieht, ist aber eben oft gar nicht so wichtig, zumal das ja auch ganz von unserer jeweiligen Tagesgestaltung abhängt. Viel entscheidender ist, dass es einen festen Ablauf gibt, oder zumindest ein paar feste Rituale. Wie zum Beispiel das Zeitungslesen.

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