Ferienprogramm in Ebersberg:Ein Plan für die Lachstadt

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Kinder aus Ebersberg haben sich einen Vormittag lang Gedanken darüber gemacht, wie eine perfekte Stadt aussehen könnte. Am Nachmittag haben sie ihre Ideen dem Zweiten Bürgermeister Günter Obergrusberger vorgestellt. (Foto: Christian Endt)

Kinder entwerfen in einem Workshop, wie sie gerne leben wollen. Sollte alles glattlaufen, werden die Ideen im kommenden Sommer umgesetzt - jedenfalls für ein paar Tage.

Von Vera Koschinski

Wie schaut eine ideale Stadt aus? Ein Dinopark wäre schön, ebenso wie Streichelzoos und Fontänen. Fortbewegen könnte man sich vielleicht auf Rutschen, jedenfalls aber auf E-Bikes oder in einer Bahn. 24 Kinder aus Ebersberg haben noch viel mehr Ideen für ihre "Lachstadt", die sie nun auch dem stellvertretenden Bürgermeister Günter Obergrusberger (CSU) vorgestellt haben. Vorangegangen war ein Workshop, in dem sie ihre Vorstellungen künstlerisch veranschaulicht haben. Wenn alles läuft wie geplant, kann die Stadt der Kinder im kommenden Sommer Realität werden - jedenfalls für ein paar Tage.

Nach dem Vorbild von größeren und kleineren Spielstädten überall auf der Welt wollen Clemens Scheerer vom Kreisjugendring, Caterina Maurizi von der Ausländerhilfe Ebersberg und die Dritte Bürgermeisterin Lakhena Leng (Grüne) ein ähnliches Projekt während der Sommerferien 2023 in Ebersberg etablieren. Von Anfang an sollen dabei die Kinder mitreden - weshalb sich nun Mädchen und Buben aus Ebersberg zu einem ersten Planungsworkshop trafen.

Zigarettenqualm und Abgase sind tabu

Auf Boden und Tischen verstreut stand in der Eingangshalle der Grundschule in der Floßmannstraße die Modellstadt Ebersberg, die die Kinder mittels Papier, Legobausteinen, Figuren und Bastelutensilien am Vormittag entworfen hatten. Bei einer Rundfahrt mit der schwimmfähigen Legobahn fährt man auf Filzstiftstraßen vorbei an Streichelzoos, Fontänen, Kulturparks, dem Marktplatz, Spielplätzen, einem papierneren Rathaus und sogar einer Umweltbehörde, die für die Pflege der Parkanlagen zuständig sein soll.

Denn im Reich der "Lachstadt" soll es weder Müll geben, noch Zigarettenqualm oder Autoabgase. Unterwegs sind die Bewohner ausschließlich mit nachhaltigen Verkehrsmitteln. Die Flächen, die in der Realität von Einkaufszentren und Parkplätzen zubetoniert sind, werden im "Reich der Lachstadt" in eine bewaldete Naturlandschaft mit Seen und Wiesen verwandelt. Als Einkaufsmöglichkeiten stehen bloß kleine Stände und Märkte zur Verfügung. Denn neben grüner Energie wird Wert auf eine nachhaltige Nutzung und einen sorgsamen Umgang mit Eigentum gelegt. Auch wenn die Notwendigkeit einer Polizeibehörde nicht abgestritten wurde, so findet man in der Lachstadt doch kein Gefängnis, da Verbrechen schlichtweg nicht vorkommen. Seine Bürgerschaft im "Reich der Lachstadt" kann man nachweisen mit einem selbst entworfenen, individuell gestalteten Pass. Das Zentrum der Stadt ist das "Museum des Glücks", in dem die Besucher dem Geheimnis des Glücks auf die Schliche kommen können.

Lakhena Leng hofft mithilfe des Workshops einen Vorgeschmack auf das Vorhaben geben zu können, das für Ende des kommenden Sommers in der Volksfesthalle geplant ist. Dort sollen die Kinder in einem fünftägigen Workshop mit der Unterstützung handwerklich qualifizierter Helfer ihre Ideen in die Tat umsetzen.

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