Ebersberg:Entdeckertouren durch die Kreisstadt

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Im kommenden Frühjahr starten die Stadtführungen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

"Es ist doch einfach schade, wenn jemand seit Jahren hier wohnt und gerade den Geldautomaten und den Supermarkt kennt", sagt Thomas Warg. Das will der 56-Jährige ändern und die Schönheiten der Kreisstadt bekannter machen. Der Historiker und Journalist wird für die Stadt mehrere Touren durch Ebersberg organisieren, die vom kommenden Frühjahr an regelmäßig angeboten werden.

Die Kreisstadt habe touristisch einiges zu bieten, findet Warg. So liege Ebersberg in "einer wunderschönen Landschaft", habe einen historischen Kern und dieser sei noch dazu quellenmäßig gut erschlossen, vor allem durch die Chronik des Abtes Williram. "Wir kennen eigentlich die Geschichte jedes Hauses", so Warg, nun gehe es darum "herzuzeigen, was wir haben." Finanziert werden die Touren aus dem Projektfonds, in den Stadt, Gewerbeverband und Städtebauförderung einzahlen. Bis Ende kommenden Jahres stehen 17 000 Euro zur Verfügung.

Teilweise passiert dieses Herzeigen auch bereits, erklärt Bürgermeister Walter Brilmayer, so führe etwa Stadtpfarrer Josef Riedl durch die Kirche. Auch bei Kreisheimatpfleger Markus Krammer oder Stadtarchivarin Antje Berberich gebe es auf Anfrage Führungen zu historischen Orten, und das Waldmuseum biete ebenfalls Touren an. "Wir wollen das alles bündeln und erweitern, ohne das Bestehende kaputt zu machen", erläutert Brilmayer. Daher würden Warg und er sich in den kommenden Wochen "mit allen, die bisher schon solche Angebote machen", treffen und beraten, wie man daraus ein gemeinsames Konzept erarbeiten kann.

Ideen gibt es viele, zum Beispiel eine Gruseltour

Mit dabei werden zwei neue Touren sein, die Warg bereits ausgearbeitet hat. Eine wird durch die Innenstadt führen, die andere "ist eher eine Wanderung" und wird zu den Schönheiten der Landschaft, etwa der Weiherkette, gehen. Dabei soll es aber nicht bleiben, sagt Warg, er habe schon Ideen für mindestens zehn weitere Führungen. So könnte es etwa eine archäologische Spurensuche für historisch Interessierte geben, wer es unheimlicher mag, kommt vielleicht bei der nächtlichen Gruseltour auf seine Kosten. Auch eine Gaudi-Rallye für Schüler durch den Forst, oder ein Suchspiel nach den Ebern von Ebersberg sei möglich, genau wie eine virtuelle Stadtführung per QR-Code an ausgesuchten Sehenswürdigkeiten und interessanten Orten der Stadtgeschichte.

Die meisten Touren sollen aber von echten Stadtführern angeboten werden, nach diesen sei man gerade auf der Suche, sagt Warg. Gegen eine Aufwandsentschädigung sollen diese dann Ebersberg erklären. Neben Einheimischen, die ihre Stadt besser kennen lernen wollen, setzt Warg vor allem auf Tagesausflügler als Zielgruppe. "Dass jetzt japanische Reisegruppen kommen, ist eher nicht zu erwarten." Trotzdem soll es zumindest einige fremdsprachige Führungen, etwa auf Englisch geben. Oder auf Französisch, wie sie Brilmayer selbst bei Besuchen aus der Partnerstadt Yssingeaux anbietet.

Wer Stadtführer werden oder eine der Touren vorab als Tester ausprobieren möchte, kann sich bei Thomas Warg unter (08092) 33 66 01 oder unter thomas.warg@t-online.de melden.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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