Skulpturenpfad:Da haben Sie die Bescherung!

Lesezeit: 2 min

In Hubert Maiers Skulptur "Honung" verstecken sich bald schon kleine Geschenke von der SZ-Redaktion an die Leser. (Foto: Christian Endt)

Am vierten Adventssonntag kommt das Christkind in den Ebersberger Forst und verlost am Wabenstein von Hubert Maier kleine Präsente. Vom Gutschein für Wildbret bis zum Filzengel ist einiges dabei.

Von Rita Baedeker, Ebersberg

Genau vierunddreißig Wabenöffnungen hat der mannshohe, eigens aus Schweden importierte Granitbrocken, den der Moosacher Bildhauer Hubert Maier für den Skulpturenpfad im Ebersberger Forst bearbeitet und aufgestellt hat. Platz genug also für einen ungewöhnlichen Adventskalender, der am kommenden Sonntag, 20. Dezember, geplündert werden darf - und zwar von SZ-Lesern und all jenen, die in der Zeit von 13 bis 15 Uhr an dem Objekt vorbeikommen.

Im Oktober 2012 wurde der etwa eineinhalb Kilometer lange Pfad eröffnet. Start ist am Forsthaus Hubertus. "Früher war das ein kleiner Trampelpfad", erinnert der Bildhauer und Initiator des Projekts, Franz Wörle, sich. Jetzt ist aus dem verschwiegenen Wegerl durchs Unterholz ein stattlicher Wanderweg geworden, der auch von Radfahrern genutzt wird. Ganz Wagemutige halten das Gelände sogar für kinderwagentauglich. Kiesaufschüttungen durch Arbeiter der Staatsforsten taten ein Übriges, um den Trail auch bei Regen und Schnee gangbar zu machen.

Die Waben dienen als kleine Verstecke

Die zahlreichen Wanderer und Besucher haben im Laufe der Zeit aber nicht bloß im Kies und Erdreich ihre Spuren hinterlassen, auch Hubert Maiers "Honung" genannten Stein haben sie sich auf originelle Weise zu eigen gemacht, haben immer wieder mal die Waben mit Steinen, Zapfen, Ästchen und Moos gefüllt, was wiederum manchen Insekten offenbar gut gefällt. Beim letzten Rundgang konnte ein Mistkäfer aufgespürt werden, der es sich unter einem warmen Mooskissen gemütlich gemacht hatte.

Ein Rauswurf aus der komfortablen Herberge ist aber nun leider unvermeidlich. Denn in die Wabenöffnungen werden Geschenke gelegt, insgesamt 24. Die Präsente reichen vom Kunstgegenstand bis zum selbst gemachten Badesalz, vom Engel aus Filz bis zur Backmischung à la Maison, von Büchern und DVDs des Süddeutschen Verlags bis zu selbst gebackenen Plätzchen. Außerdem stiftet das Forstamt Gutscheine für Wildbret und einen Christbaum, die Künstler Franz Wörle, Ingrid Wieser-Kil, Hubert Maier, Christian Heß und Johannes Gottwald werden eigene Arbeiten beisteuern. Die Geschenke werden verlost, das Los ist kostenlos. Schließlich ist bald Weihnachten, Zeit der Bescherung.

2016 könnte Schluss sein mit dem Pfad

Es gibt aber noch einen weiteren guten Grund, sich mal wieder auf den Kunst-Wanderweg zu machen: Möglicherweise ist im kommenden Jahr Schluss mit dem Skulpturenpfad. Eine Finissage ist jedenfalls schon mal für Oktober 2016 geplant. "Die wird es in jedem Fall geben", sagt Franz Wörle, "wir müssen mal einen Punkt machen, auch dann, wenn es eine Neuauflage geben sollte." Zwar lassen sich einige der Arbeiten, zum Beispiel die gigantischen Holzinstallationen von Johannes Gottwald oder die roten Häuser von Rainer Devens aus Wasserburg, nicht mehr entfernen. Sie sind längst mit der Natur verwachsen; das meiste aber, so Wörle, könne man problemlos wegschaffen.

So weit müsse es aber nicht kommen, sagt Wörle. Er würde den Weg gerne auch erweitern, zum Beispiel durch ein Landart-Projekt in der in der Nähe des Pfads gelegenen Kiesgrube. Voraussetzung für eine Neuauflage sei allerdings, dass die Staatsforsten und auch die anderen Sponsoren Mittel zur Verfügung stellen. "Bei den vielen Millionen, die die Staatsforsten an Markus Söder abgeliefert haben, wäre das bloß ein Betrag aus der Portokasse", ist Wörle überzeugt. Und Platz für weitere Skulpturen, die wetterfest sind und standsicher, sei reichlich vorhanden.

Vielleicht, so hofft der Bildhauer, werde es ja von Seiten der Besucher ein deutliches Signal geben, den Skulpturenpfad als besonderes Ausflugsziel zu erhalten, ein Ziel immerhin, dem in diesem Jahr sogar das Christkind einen Besuch abstattet.

24 Geschenke aus der Eberberger SZ-Redaktion, vom Forstamt und den bildenden Künstlern des Skulpturenpfads im Ebersberger Forst werden am vierten Adventssonntag, 20. Dezember, in der Zeit von 13 bis 15 Uhr am "Honung" genannten Granitbrocken des Bildhauers Hubert Maier an der Ecke Lindach-Geräumt verlost. Der Weg beginnt am Forsthaus Hubertus, eine Tafel weist auf den Weg und den Ort der Verlosung hin.

© SZ vom 17.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: