Ebersberg: Landratsamt:Aufstieg in die vierte Etage

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Nächster Schritt beim Umbau des Landratsamts: Mitarbeiter räumen dritten Stock - denn dort gehen die Bauarbeiten weiter.

Barbara Mooser

Eins konnten die Besucher bei der offiziellen Einweihungsfeier am Mittwoch schon einmal feststellen: Eine Wellness-Oase, wie es die Macher der Ebersberger Faschingszeitung gemutmaßt hatten, ist auf dem Dach des Landratsamts nicht zu finden. "Schade eigentlich", sagte eine Mitarbeiterin, doch immerhin macht der neue vierte Stock des Landratsamtes auch so einiges her. In helle, luftige Räume mit weiten Blicken über die Stadt und das Umland dürfen die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde und des Sachgebiets "Öffentliche Sicherheit, Gemeinden" am heutigen Freitag umziehen.

Über den Dächern von Ebersberg: Die Mitarbeiter zweier Abteilungen des Landratsamts ziehen am Freitag in das neue Stockwerk ein. Unter ihnen wird weitergebaut, sie selbst werden mit neuen Büros und einem schönen Ausblick entschädigt. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

590 Quadratmeter zusätzlich hat der Landkreis durch die Aufstockung des Gebäudes an der Eichthalstraße gewonnen, 19 neue Büros sind auf dieser Fläche entstanden. Doch von Lärm, Staub und anderen Begleiterscheinungen einer umfassenden Baumaßnahme werden die etwa 250 Mitarbeiter im Landratsamt auch in den nächsten Jahren nicht verschont bleiben. Denn die Aufstockung ist erst der Beginn der Generalsanierung und Erweiterung des aus den siebziger Jahren stammenden Landratsamts. Erst im Frühjahr 2014 werden die Bauarbeiter, wenn alles nach Plan läuft, endgültig abziehen, erläutert Andreas Stephan, Leiter der Zentralabteilung im Landratsamt.

Ein wichtiger Schritt ist mit der Aufstockung nun schon einmal getan; er ermöglicht die Sanierung des Landratsamts bei laufendem Betrieb überhaupt erst. Denn in den nächsten Monaten werden sich der Bauleiter und seine Mitarbeiter Stockwerk für Stockwerk den übrigen Bau vornehmen. Wenn die Mitarbeiter aus dem dritten in den vierten Stock gezogen sind, gehen im dritten Stock die Bauarbeiten los, danach sind die unteren Etagen dran. Außerdem entsteht ein neues Gebäude an der Nordseite der Behörde. Insgesamt zwölf Millionen Euro wird die gesamte Baumaßnahme laut Andreas Stephan kosten.

Der Kreis hatte auch prüfen lassen, ob ein Neubau nicht günstiger wäre - doch eine Studie zeigte, dass die Kosten doppelt so hoch gewesen wären. "Natürlich ist ein Umbau im Betrieb schon was Heftiges", räumt Stephan ein. Sogar mehrere Wassereinbrüche mussten die Mitarbeiter aushalten. Sie seien mit dem Belastungen aber "konstruktiv" umgegangen, gelegentlich habe man ihnen auch durch Ersatzräume eine gewisse Entlastung bieten können, erzählt Stephan.

Die Sanierung war vor allem wegen massiver Defizite beim Brandschutz notwendig geworden. Das offene Treppenhaus war als große Gefahrenquelle identifiziert worden, ein neues Treppenhaus ist daher nun auch gleichzeitig mit der Aufstockung errichtet worden. Marode ist aber auch die Fassade, die Wärmedämmung ist miserabel. Auch diese Defizite werden behoben. Gleichzeitig verabschiedet man sich von den Siebziger-Jahre-Waschbetonplatten an der Fassade. Statt dessen sollen beige Keramikplatten eine frischere Optik bieten.

© SZ vom 25.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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