Ebersberg:Altes Kino wird Salon

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Lauter tolle Neuheiten im 25. Jahr des Vereins

Das Alte Kino wird älter - in diesem Jahr 25 Jahre alt. Der Verein gründete sich am 15. März 1992, die Kleinkunstbühne öffnete ein halbes Jahr später. Inzwischen hat der Verein zusätzlich einen Dreijährigen "an der Backe", der noch dazu ein sehr großes Kind ist: den Alten Speicher. Deshalb ist es Geschäftsführer Markus Bachmeier im Jubiläumsjahr ein Anliegen, das eigenständige Profil des Alten Kinos auszubauen. "Das Haus ist ein kleines Juwel, und das soll auch so bleiben", sagt er. Dazu gehört, Bewährtes fortzuführen. Seit der Gründung werden keine schwer verdaulichen Kulturhappen serviert, sondern Kleinkunst, "die nicht nur uns, sondern auch den Ebersbergern Spaß macht". Dazu gehöre aber auch, immer wieder ausgefallene Formate auszuprobieren und den Besuchern Lust auf Neues zu machen.

So enthält das Frühjahrsprogramm ein neues Format: den "Salon Altes Kino" am 29. April. Darin mischen sich Musik, Gesang, Tanz, Text, Unsinn, Schlauheit und Bühnenhörspiel. Den Abend bestreiten Vereinsvorsitzender, Kabarettist und Autor Alexander Liegl sowie drei Ebersberger Künstler: der Musiker Jeremy Teigan, Geräuschemacher Max Bauer sowie Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin Andrea Kilian.

Auf neues Terrain wagt sich das Team auch mit dem Projekt Integrationstheater, unterstützt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Zwei Frauen und ein gutes Dutzend Männer aus Mali, Eritrea, Libyen, Somalia, Afghanistan, Sierra Leone und Syrien treffen sich seit Oktober wöchentlich im Alten Kino und verarbeiten das neue Leben in Deutschland mit Theater und Tanz. Der Abend steht, bis zur Premiere am 20. Mai wird noch am Feinschliff gearbeitet.

Ein völlig neues Format probiert auch der Ebersberger Kabarettist Han's Klaffl am 29. April sowie 1. und 2. Juni aus: In seiner angestammten Rolle als Musiklehrer geht er in einem Infotainment-Programm mit dem Titel "Irrtum oder Schwindel - Die Erfindung der Oper" dieser Musikgattung auf den Grund. Sollte das Publikum an dem Format Gefallen finden, ist vorstellbar, dass sich das "Musiklexikon" zu einer Reihe entwickelt.

Ebenfalls neu ist die Alte-Kino-Ausgabe von Jeremiah & Friends in der Reihe "Kunst & Musik" in Kooperation mit dem Kunstverein am 1. Juni. Musikkabarettist Norbert Bürger ("Orchester Bürger Kreitmeier", Münchner Lach- und Schießgesellschaft, "Bürger from the Hell") wird an diesem Abend die Parodie beiseite lassen und sich ganz auf die Musik konzentrieren. Durch den Abend führt Kunstvereinsvorsitzender Andreas Mitterer.

Zwei weitere Kooperationen fallen in die Kategorie "Bewährtes". Da ist zum einen die Zusammenarbeit mit der Jazz-Initiative Grafing. In diesem Rahmen steht ein Konzert zum Internationalen Jazz-Tag am 30. April auf dem Programm. Unter anderem tritt die mongolische Sängerin Enji (Enkhjargal Erkhembayar) auf. Zum anderen hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk bewährt, der wieder die Programme dreier Kabarettisten für die spätere Ausstrahlung im Dritten aufnehmen wird. Zu Gast sind Max Uthoff (8. Mai), Andreas Giebel (9. Mai) und Maxi Schafroth (10. Mai). Ebenfalls in einer Kooperation - dieses Mal mit Ebersberger Institutionen - wird der Film "In our Country" gezeigt (28. April), der zum größten Teil in Ebersberg gedreht wurde. Der Filmabend zum Thema Integration durch Sport wird durch Vortrag und Diskussion ergänzt.

Junges Publikum dürfte sich für vier Veranstaltungen begeistern: Robert Alan präsentiert am 1. April seine preisgekrönte "Swinger-Songrider-Comedy". Das bayerische Musik-Projekt Pam Pam Ida spielt "Altmodisch 2017" (8. April). Die Ebersberger Band Sunspiration stellt ihr neues Album "The Wind" vor (13. Mai). Und Simon & Jan singen ihr zynisches "Halleluja" (27. Mai). Auch Kabarett steht auf dem Programm: Der Österreicher Thomas Maurer gibt den "Tolerator" (27. April). Der Hamburger Henning Venske will durchaus "gemein, aber nicht unhöflich" sein (11. Mai). Und Philipp Weber widmet sich schließlich mit "Warten auf Merlot" dem "Durst" (26. Mai).

Karten für alle Veranstaltungen sind unter www.kultur-in-ebersberg.de oder im Foyer des Alten Speichers unter der Nummer (08092) 255 92 05 erhältlich.

© SZ vom 18.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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