Landkreis Ebersberg:Corona: Wissenschaftler gehen von hoher Dunkelziffer aus

Fachleute gehen davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen im Landkreis Ebersberg sehr hoch ist. Denn das Abwassermonitoring zeigt für alle drei im Landkreis beprobten Standorte - in Ebersberg, Grafing und Glonn - einen starken Anstieg der Biomarker-Konzentration, wie das Landratsamt nun mitteilt. In der vergangenen Woche kam es zudem nicht zu Verdünnungseffekten durch starke Niederschläge. Die auswertenden Wissenschaftler sehen einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen im Landkreis. Nachweisbar sind sowohl die Omikron- als auch die Deltavariante des Virus. Die Sommer-Welle werde absehbar auf einem hohen Niveau verharren beziehungsweise an Intensität sogar zunehmen, prognostizieren sie. Mit Beginn der Sommerferien, so rechnen die Wissenschaftler, wird es wohl zu sinkenden Abwasserwerten kommen - deshalb, weil viele Landkreisbewohner in dieser Zeit verreisen. Sie empfehlen weiterhin das Tragen von FFP2-Masken auf freiwilliger Basis. Alle sollten darauf hinwirken, Infektionen möglichst zu vermeiden.

Laut offizieller Statistik sind die Infektionszahlen im Vergleich zum Montag leicht zurückgegangen. Am Dienstag wurden im Landkreis Ebersberg 412 Neuinfektionen gemeldet, eine Woche zuvor waren es 555 neue Fälle gewesen. Insgesamt sind momentan 920 Menschen aus dem Landkreis Ebersberg positiv auf das Coronavirus getestet. Der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis Ebersberg laut dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts bei 1107,6. In der Kreisklinik Ebersberg werden aktuell 26 Patientinnen und Patienten mit einer bestätigten Infizierung mit SARS-CoV-2 auf der Normalstation behandelt. Auf der Intensivstation müssen zwei Personen versorgt werden, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Außerdem gibt es sieben Corona-Verdachtsfälle in der Klinik.

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