Corona im Landkreis:Landkreis Ebersberg: Impfstrategie steht fest

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Das Impfzentrum ist fertig ausgestattet. Wann es öffnet, muss sich erst noch zeigen. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Zunächst soll das Vakzin an die beiden mobilen Teams ausgegeben werden. Die genaue Priorisierung legt die Ständige Impfkommission fest.

Die Hoffnung steigt, dass es auch in Deutschland endlich mit den Impfungen gegen das Coronavirus losgehen wird. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nun den 27. Dezember als Starttermin genannt. Ob an diesem Tag allerdings auch bereits der Betrieb im neuen Impfzentrum des Landkreises im früheren Sparkassengebäude losgehen kann, ist noch unklar.

Nach Angaben des Landratsamts soll der Impfstoff zunächst an die beiden mobilen Impfteams ausgegeben werden, die beispielsweise in Seniorenheimen im Einsatz sein werden. Wenn aber mehr Impfstoff da ist als die beiden Teams brauchen, wird auch das Impfzentrum in Betrieb genommen. Danach gibt es nicht mehr viele Beschränkungen: "Wenn Impfstoff da ist, wird geimpft, auch an den Feiertagen", heißt es aus dem Landratsamt. Allerdings kann zunächst einmal nicht jeder einen Termin vereinbaren. Wie die ersten Impfkandidaten ausgewählt werden, darüber werden die Gesundheitsämter erst noch über das Gesundheitsministerium informiert.

Die Ständige Impfkommission werde die Priorisierung festlegen. Darunter werden voraussichtlich Pflegeeinrichtungen fallen. Die Auswahl treffen müssten aller Voraussicht nach die Landkreise und kreisfreien Städte, heißt es aus dem Landratsamt. Nähere Informationen lägen aber noch nicht vor. Das Dienstplanmanagement, das heißt, die Zu- und Einteilung von Ärztinnen und Ärzten für das Impfzentrum oder die mobilen Teams übernimmt der beauftragte Dienstleister des Landkreises, die Firma Tresec. Das Impfzentrum sei so flexibel, dass das Personal auf die Menge des verfügbaren Impfstoffes ausgerichtet werden könne. Genügend Personal ist inzwischen gefunden.

Während es im Impfzentrum also noch ruhig ist, kehrt auch im nebenan gelegenen Diagnostikzentrum an den Feiertagen Stille ein. Weil das Labor, mit dem der Landkreis zusammenarbeitet während der Feiertage nicht arbeite, könne am Mittwoch, 23. Dezember, dort zum letzten Mal vor den Feiertagen getestet werden, so das Landratsamt. Der Krisenstab arbeite an Lösungen für Schnelltests während der Feiertage. Von Montag, 28. Dezember, an stehe das Diagnostikzentrum dann für die PCR-Tests wieder zur Verfügung.

Allerdings gilt während der kommenden Weihnachtsfeiertage, 24., 25. und 26. Dezember eine Sonderregelung für die Gültigkeit von PCR-Tests und von Schnelltests. Negative Testergebnisse bei einem PCR-Test sind dann vier Tage lang gültig, Schnelltests drei Tage. Wer allerdings ein positives Testergebnis erhalte, müsse sofort in Isolierung bleiben, so das Landratsamt.

Um der Gefahr einer sozialen Vereinsamung in vollstationären Pflegeheimen und Behindertenwohnheimen zu begegnen, hat die Staatsregierung die "Besuchsinitiative - aber sicher" gestartet. In den Wintermonaten erhält je ein Besucher eines Bewohners eines vollstationären Pflegeheimes oder eines Behindertenwohnheimes eine FFP2- oder vergleichbare Maske pro Woche für die anstehenden fünfzehn Winterwochen. Die Maskenpakete sollen Anfang nächster Woche durch das THW an die Kreisverwaltungsbehörden und kreisfreien Städte ausgeliefert und dort von den Einrichtungen abgeholt werden. Für den Landkreis Ebersberg sind zunächst 23 800 Masken vorgesehen.

Für diesen Montag hat das Landratsamt die Leitungen von Senioren- und Behinderteneinrichtungen im Landkreis zu einem Informationsaustausch eingeladen, daran wird auch der Krisenstab teilnehmen. Hintergrund sind gehäufte Fälle in einigen der Häuser. Laut Auskunft des Landratsamts gibt es die meisten Corona-Fälle momentan im Carecon-Heim in Vaterstetten, im Pflegeheim Sankt Korbinian in Baldham und im Marienheim in Glonn. Vereinzelte Fälle seien im Awo-Heim in Kirchseeon, im Pflegestern Poing und im Haus Maria Linden in Vaterstetten. Stand Donnerstag, 16 Uhr, waren insgesamt 54 Bewohner und zwölf Beschäftigte betroffen.

© SZ vom 21.12.2020 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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