Wie gut, dass auch Galloway-Rinder ein bisschen verfressen sind. Hätte Landwirt Sebastian Tristl nicht einen Eimer mit Futter dabei gehabt, hätten die Ehrengäste am Mittwoch im Brucker Moos eventuell nur verregnete Wiesen und Wälder zu sehen bekommen - denn die, um die es ging, hatten sich scheu in den Wald zurückgezogen: 18 Gallowayrinder, die bereits ein paar Tage zuvor vom Hof der Tristls am Kastensee in ihr neues Habitat umgezogen waren.
Sie sollen im Brucker Moos dabei helfen, einen noch besseren Lebensraum für seltene Arten zu schaffen. Eine großflächige, extensive und naturverträgliche Beweidung der landkreiseigenen Grundstücke und der Ausgleichs- und Ökokontoflächen der Gemeinden im Brucker Moos soll die ökologische Wertigkeit des Gebietes erhöhen. Es hätten nicht unbedingt Galloway-Rinder sein müssen - auch andere robuste Tierrassen wie Heckrinder, Dexterrinder, Konikpferde oder sogar Wasserbüffel hätten sich die Fachleute von der Unteren Naturschutzbehörde für das Projekt vorstellen können. Den Zuschlag erhalten hat letztlich die Familie Tristl, die schon seit 2009 Galloways hält. Um die Tiere kümmern werden sich die Tristls gemeinsam mit der Familie Garnreiter vom Doimahof in Alxing. Zunächst sollen die Galloways 22 Hektar beweiden, bis 2025 soll die Projektfläche auf 54 Hektar erweitert werden.
Bei einem Termin am Mittwoch machten sich Besucher gemeinsam mit den Landwirten ein Bild von dem Projekt: Neben Landrat Robert Niedergesäß und Regierungsvizepräsidentin Sabine Kahle-Sander waren auch Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und des Landschaftspflegeverbands mit von der Partie, die das Projekt sachlich begleiten werden.