Ab dem kommenden Schuljahr 2020/2021 erhöht sich der Anteil von Poing zur Mitfinanzierung für das Ganztagesangebot der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule und der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße. Um 272 Euro mehr pro Schulklasse und Schuljahr fällt die Mitfinanzierung dann aus, insgesamt 6422 Euro. Das gab Bürgermeister Thomas Stark (parteilos) in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bekannt.
Die Finanzierung für das Ganztagsangebot ist gar nicht einmal so unkompliziert: Bislang wurden die Klassen finanziert mit jeweils 5000 Euro von der Regierung von Oberbayern und der Gemeinde Poing - verpflichtend pro Klasse und pro Schuljahr. Vor gut acht Jahren, im März 2012, beschloss der Poinger Gemeinderat zusätzlich, jede Ganztagsklasse jährlich mit 1000 Euro zu bezuschussen - eine freiwillige Leistung der Gemeinde. Insgesamt zahlte Poing also in jedem Jahr 6000 für jede der Klassen; bei aktuell zehn Klassen an der Anni-Pickert-Schule und vier an der Karl-Sittler-Schule machte das 84 000 Euro.
An beiden Poinger Schulen ist das Ganztagsangebot gebunden. Unter gebundenen Ganztagsklassen bezeichnet das bayerische Kultusministerium Klassen, die sowohl vor als auch nach einer Mittagspause Unterricht von einer Lehrkraft erhalten. Im Gegensatz dazu findet der Unterricht in offenen Ganztagsklassen nur vormittags statt - nachmittags werden die Schülerinnen und Schüler pädagogisch betreut.
Zum Schuljahr 2016/2017 hat die Regierung von Oberbayern den Mitfinanzierungsanteil um 500 Euro angehoben, von ehemals 5000 Euro auf dann 5500 Euro pro Jahr und Klasse. Für die Abrechnung des laufenden Schuljahres wurde bereits eine Erhöhung von 650 Euro angekündigt, sodass der Finanzierungsanteil dann 6150 Euro betragen wird. Anfang Juli teilte das Kultusministerium dann mit, dass es eine weitere dynamische Anpassung der staatlichen Finanzierung und des kommunalen Mitfinanzierungsanteils geben soll, die ab dem Schuljahr 2020/2021 pro Jahr und Klasse jeweils 6422 Euro betragen wird.
Ursprünglich plante Poing, den freiwilligen Zuschuss von 1000 Euro auf 1300 Euro anzuheben. Da die Gemeinde aber durch die erfolgten Erhöhungen der Mitfinanzierung in den vergangenen Jahren bereits mehr in die Ganztagsklassen investiert, hält die Gemeinde die geplante Erhöhung des freiwilligen Zuschusses nicht mehr für notwendig. Mit der jetzigen Finanzierung ist eine super Qualität gewährleistet, wie Bürgermeister Thomas Stark (parteilos) auf Nachfrage sagte.