Es war ein äußerst trostloser Anblick: In dicken, rissigen Placken lag der Weiherboden da, dazwischen steckten abgestorbene Teichmuscheln. Dass hier ein kleiner See sein sollte, war im August 2022 kaum mehr zu erkennen, der letzte Rest Feuchtigkeit war nach heißen Sommerwochen weggetrocknet.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich in diesen Tagen: Alles üppig grün, eine verlockend glitzernde Wasserfläche, ein Blütenmeer aus Blutweiderich rundherum macht das Idyll komplett. Die ausgiebigen Regenfälle in diesem Sommer haben der Berger Lacke bei Steinhöring gut getan. Auf Wasser von oben ist der kleine Weiher angewiesen, denn er hat keine Quell-Zuflüsse, er wird allein vom Regen gespeist. Fehlt der Nachschub, trocknet die Berger Lacke aus. Am tiefsten ist der Weiher deshalb meist im Frühjahr, insbesondere, wenn der Winter feucht war.
Wer allerdings angesichts des grünen Idylls davon ausgeht, dass sich auch die Grundwasserspeicher im Landkreis Ebersberg durch den ausdauernden Sommerregen erholt haben, täuscht sich. Das ist auf einer Karte des Niedrigwasser-Informationsdiensts im Internet gut nachzuschauen: Immer noch werden dort sehr niedrige Grundwasserstände angezeigt.