Ausstellung:Mit Schiefertafel und Griffel

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So war es früher: Schiefertafel und Schwamm aus der Sozialpädagogischen Sammlung München. (Foto: Catherina Hess)

Heimatmuseum Kirchseeon zeigt Historisches von der Schulbank

Als unsere Urgroßeltern zur Schule gingen, trugen sie merkwürdige Gegenstände in ihrem Schulranzen herum: eine Schiefertafel, Griffel oder Kreide, ein Schwämmchen, um Geschriebenes zu löschen, später kamen Federhalter und Tintenfässchen samt Federmäppchen dazu.

Der Verein für Heimatkunde Kirchseeon hat in seinem Museum am Sportplatzweg eine neue Ausstellung zusammengetragen, die kommenden Sonntag zum ersten Mal öffnet. Thema ist der Schulalltag anno dazumal. Im großen Raum kann man sehen, wie sich die Kinder Kirchseeons vor etwa hundert Jahren mit Schiefertafel und Schreibgriffel in die Schulbänke drückten. Weil die Eglhartinger Schule ihren Keller räumte, hat der Verein viele Gegenstände übernommen, mit denen früher der Unterricht gestaltet wurde. Vor allem Schautafeln zu allen nur denkbaren Lehrfächern sind nun zur Besichtigung freigegeben. In zwei großen neuen Vitrinen sind alte Schulbücher ausgestellt. Die Besucher können in Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit schwelgen, als sie das Schreiben in deutscher Schrift mit Schulgriffeln auf Schiefertafeln lernen mussten. Später galt es, auf Papier umzusteigen. Dann mussten die Schüler lernen, Federhalter zum Schreiben zu benutzen. Weil diese in Tinte getaucht wurden, musste man höllisch aufpassen, dass das Geschriebene nicht durch Tintenflecke unlesbar wurde, ganz abgesehen von den Tintenfingern, die man kaum wieder sauber bekam.

Außerdem ist es den Kirchseeonern gelungen, leihweise zwei Modelle zu zeigen, die Schüler der Realschule Ebersberg angefertigt haben. Die Besucher erhalten damit eine Vorstellung, wie die schmelzenden Gletscher der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren die Endmoränen-Landschaft geformt haben. Wie stets, werden aber auch die Neuerwerbungen des letzten Jahres zu sehen sein. Darunter befindet sich eine Trompete, mit denen der Kapo Gleisarbeiter vor herannahenden Zügen warnte. Neben anderen Gegenständen wie etwa eine alte Schützenscheibe findet sich auch eine Granatenhülse aus Messing, die ein unbekannter Bastler zu einem makaberen Kerzenhalter umgebaut hat.

Das Heimatmuseum befindet sich im ersten Stock der ATSV- Halle am Sportplatzweg in Kirchseeon. Die Ausstellung ist am Sonntag, 9. Oktober, zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Spenden sind aber willkommen.

© SZ vom 06.10.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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