Aßling:Schule für Eltern

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Premiere für den Naturschutz: Mit der ersten Umweltmesse wollen Aßlinger Schüler Erwachsene sensibilisieren.

Von Carolin Fries, Aßling

Die Aßlinger Schüler wissen Bescheid. Erst vor wenigen Wochen hatten sie einen Professor der TU Weihenstephan zu Gast, der ihnen erklärte, dass die Menschen in den Industrieländern in einer Art und Weise leben, als hätten sie eineinhalb Erden. Die Schüler konnten auch ihren persönlichen Fußabdruck ermitteln und stellten fest: An ihnen liegt es nur bedingt. Sie buchen keine Reisen, haben kein Auto, kaufen kaum ein. Wenn sie ihren Planeten und ihre Umwelt erhalten wollen, müssen sie also ihre Eltern und Großeltern zu Veränderungen anleiten. Geschehen soll das am Montag, 18. Mai, mit einer Umweltmesse in der Aßlinger Grund- und Mittelschule. Von 18 bis 22 Uhr werden sich verschiedene Aussteller auf dem Schulgelände präsentieren, Klaus Schöffel vom Bund Naturschutz und Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr werden einen Vortrag halten. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) wird den Abend eröffnen.

Die Aßlinger Schule ist die einzige Umweltschule im Landkreis

Die Aßlinger Schule ist die bislang einzige Umweltschule im Landkreis. Fünf Mal hat man sich bereits um die Auszeichnung des Umweltministeriums beworben, fünf Mal bekam die Schule eine große Fahne als für alle sichtbares Zeichen, dass hier "besondere Aktionen" stattfinden, wie Klaus Grünebach, Lehrer und Messe-Organisator, erklärt. Einmal haben die Schüler ein Biotop errichtet, ein anderes Mal einen Schulgarten angelegt. Im Chemieunterricht werden Bodenproben untersucht, und wenn ein Ausflug ansteht, dann wird meistens geradelt. "Im vergangenen Jahr sind wir die Attel rauf und runter geradelt und haben drei Mal einen Schwarzstorch gesehen", erzählt Grünebach. Nun hat er eben eine Messe vorbereitet, "für Erwachsene und Junggebliebene" . Die Zehntklässler werden am Veranstaltungstag mithelfen.

Von den Vogelschützern bis zu Greenpeace kommen Vertreter

Zugesagt haben vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) bis hin zu Greenpeace zahlreiche Verbände und Institutionen. Aus dem Bereich der Naturnutzung sind Imker eingeladen, das Amt für Landwirtschaft wird "Grüne Berufe" vorstellen und Heilpraktiker ihre Arbeit mit der Kraft der Natur präsentieren. Talentetausch, Fair-Laden und Transition-Initiative haben sich ebenso angekündigt wie die Ebersberger Energieagentur, der AK Energie, Autoteiler, Alpenverein und Fahrradclub. Eine Boulderwand wird aufgebaut und an zwei Energiefahrrädern kann man erfahren, wie lange man strampeln muss, bis sich das Wasser im Topf erhitzt. Eine Korbflechterin wird ihr Handwerk vorstellen und Gymnasiasten aus ihren P-Seminaren berichten. Zum Abschluss wird der Kammerchor Con Moto  singen.

"Wir wollen die Erwachsenen wachrütteln" sagt Grünebach. Sollten sie die Augen öffnen, werden sie Alternativen sehen.

Umweltmesse an der Grund- und Mittelschule Aßling, Montag, 18. Mai, 18 bis 22 Uhr. 19 Uhr Vortrag von Klaus Schöffel mit dem Titel "Mensch und Natur - ein Problem?", 20 Uhr Vortrag von Hans Gröbmayr über "Angebote für Bildungseinrichtungen".

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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