An der Spitze der Frauen-Union:Traumergebnis für Angelika Niebler

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Die Vaterstettener Europaabgeordnete wird als Landesvorsitzende der Frauen-Union wiedergewählt - mit 99 Prozent.

Lars Brunckhorst

Die Spekulationen um die politische Karriere von Angelika Niebler dürften am Wochenende neue Nahrung erhalten haben. Denn die Europa-Abgeordnete aus Vaterstetten hat etwas geschafft, was vor ihr noch keiner CSU-Politikerin gelungen ist: Sie wurde am Samstag in der Landesversammlung der Frauen-Union in Lindau mit 98,85 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzende wiedergewählt. Auf die 48-Jährige entfielen 257 der 260 abgegebenen Delegiertenstimmen - dies darf als Anerkennung dafür gelten, dass es Niebler war, die maßgeblich voriges Jahr eine Frauenquote in der CSU durchgesetzt hatte.

Auch die Tatsache, dass Ministerpräsident Horst Seehofer der Frauen-Union und ihrer Chefin seine Aufwartung machte, kann als Zeichen gesehen werden. Für insgesamt drei Stunden war der CSU-Chef am zweiten Tag nach Lindau gekommen. Seehofer hatte Niebler bei der Einführung der Frauenquote kräftig unterstützt und soll schon mehrfach versucht haben, die Europaabgeordnete in die Landespolitik zu holen. Mit seinem Besuch bei der Frauen-Union sicherte sich der Parteichef zugleich deren Rückhalt. "Die Frauenstimmen sind ihm sicher", fasste eine Teilnehmerin hinterher die Stimmung auf der Landesversammlung zusammen.

Angelika Niebler bedankte sich nach ihrer Wiederwahl für das entgegengebrachte Vertrauen und versprach: "Wir in der Frauen-Union werden weiter energiegeladen vorangehen!" "Energiegeladen" lautete auch das Motto der zweitägigen Landesversammlung in Lindau am Bodensee. Politisch seien die Weichen mit dem Beschluss zum Atomausstieg gestellt, sagte Angelika Niebler. "Es ist jetzt an uns allen, die Energiewende zu gestalten."

Die Landesversammlung der FU verabschiedete einen Leitantrag zur Energiewende, der unter anderem den Abbau von Hemmnissen bei der Genehmigung von Windanlagen und den Beginn von Energieeffizienzkampagnen vorsieht. Daneben brachten die CSU-Frauen in ihrer Versammlung Anträge aus verschiedenen Bereichen in die parteiinterne Diskussion ein: So fordern sie eine Prüfung der Besteuerung der Einkünfte von erwerbstätigen Frauen, die Absicherung der vertraulichen Geburt und eine Verbesserung der Chancengleichheit von Menschen ausländischer Herkunft zum Ziel haben. Frauenpolitik bedeute, sich mit verschiedenen Politikfeldern zu beschäftigen, sagte Niebler.

© SZ vom 18.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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