Alter Speicher in Ebersberg:Das "Refugees-Welcome"-Schild ist verschwunden

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Das Alte Kino vermisst das Plakat, das Flüchtlinge in Ebersberg willkommen heißt. Daran, dass der Wind das Transparent weggerissen hat, glaubt der Geschäftsführer nicht.

Von Anselm Schindler, Ebersberg

In der Nacht auf den 29. November ist beim Alten Speicher in Ebersberg ein Plakat mit der Aufschrift "Refugees Welcome" verschwunden. "Flüchtlinge willkommen - wir stehen nach wie vor zu dieser Aussage", erklärt Markus Bachmeier, Geschäftsführer des Alten Kinos.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Stoff-Transparent in der Nacht vom Wind davon getragen wurde, schätzt Bachmeier als "gering" ein, schließlich sei es mit Kabelbindern am Geländer im Außenbereich des Alten Kinos befestigt gewesen. Das Banner sollte auch so etwas wie das Aushängeschild einer weltoffenen Stadt und eines weltoffenen Landkreises sein. Von der S-Bahn-Station aus kommend, stachen die bunten Lettern des Plakates ins Auge, wenn man die Altstadtpassage Richtung Ortskern entlangging.

Es kostet wohl einige Mühen, so ein mit Kabelbindern festgezurrtes Plakat loszureißen- oder zu schneiden. Zudem ist der Bereich, der über eine große Rampe erreichbar ist, weithin einsehbar. Das lässt den Schluss zu, dass da jemand trotz eines gewissen Risikos am Werke war. Die Vermutung, dass der Diebstahl von fremdenfeindlichen Überzeugungen geleitet war, ist da freilich nicht weit.

"Da waren einige Partys an dem Abend", sagt der Geschäftsleiter. Es sei deshalb gut möglich, dass das Plakat von Betrunkenen heruntergerissen worden sei. Der Vorfall habe sich vermutlich zwischen 22 und 24 Uhr abgespielt, sagt Bachmeier. "Davor haben wir das Plakat ja noch gesehen". Doch wolle er, erklärt der Geschäftsführer des Alten Kinos, keinen weiteren Spekulationen Vorschub leisten.

Auch habe man das Verschwinden nicht bei der Polizei angezeigt. "Wir wollen da keinen großen Stress", sagt Bachmeier. Er hofft jedoch, dass das Plakat noch auftaucht. Auch auf Facebook habe man deshalb bereits einen Aufruf gestartet. Falls jemand das Banner finde, solle er sich im Büro des Alten Kinos melden, ist dort zu lesen. Falls es nicht mehr auftauchen sollte, werden man allerdings möglichst bald ein neues Banner basteln, so Bachmeier.

© SZ vom 02.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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