Drei Großveranstaltungen:Münchner Osten droht ein Verkehrsinfarkt

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Am Wochenende wird es noch voller in der Stadt: Kirchentag, Pferde-Messe und Sechziger-Jubiläum ziehen Menschenmassen an.

Astrid Becker

Geduld ist es, was Fahrgäste und Autofahrer an diesem Wochenende wohl am nötigsten brauchen. Der Grund: Es finden zeitgleich drei Großveranstaltungen statt in der Stadt: Der Ökumenische Kirchentag, die "Pferd International" auf der Olympia-Reitanlage in Riem und das Fan-Fest zum 150. Geburtstag des TSV 1860 im Einkaufszentrum "Riem Arcaden".

Drei Großveranstaltungen in München ziehen Menschenmassen an. (Foto: Foto: Robert Haas)

Erwartet werden allein im Münchner Osten am Samstag insgesamt mindestens 150.000 Besucher. Die Polizei, das Kreisverwaltungsreferat, der ADAC und auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) warnen vor Kapazitätsengpässen bei U-Bahn, S-Bahn, Bus und Tram sowie größeren Verkehrsbehinderungen im gesamten Großraum München.

Die MVG hat aufgestockt

Zwei Jahre lang hatte sich die MVG allein auf den Kirchentag in München vorbereitet. Die größte Herausforderung bildeten nicht allein die Besucherzahlen - die Angebote waren obendrein über die ganze Stadt verteilt. So galt es für die Verkehrsbetriebe, die Gläubigen zu mehr als 3000 Veranstaltungen an den unterschiedlichsten Adressen zu befördern.

Allein die MVG, für U-Bahn, Busse und Tram zuständig, hat daher für die Spitzenzeiten bis zu 504 U-Bahn-Wagen, also 84 Züge, gleichzeitig im Einsatz - rund 40 mehr als sonst. Auch die Zahl der Linienbusse wurde aufgestockt - es rollen 15 mehr als an normalen Tagen.

Doch damit längst nicht genug: Sämtliche Verkehrsmittel müssen wegen dieser Veranstaltungen häufiger fahren als sonst. Allein am Sonntag beginnt wegen des Abschlussgottesdienstes mit mehr als 100.000 erwarteten Besuchern auf der Theresienwiese der Zehn-Minuten-Takt im gesamten U-Bahn-Netz bereits um 7.30 Uhr, ab acht Uhr fahren alle Linien dann im Fünf-Minuten-Takt.

Auch für die Zeit nach dem Gottesdienst hat die MVG die an der Theresienwiese vorbeiführenden Linien, also U 3, U 4, U5 und U 6, verstärkt: So kommt an den Bahnhöfen Theresienwiese und Goetheplatz bis etwa 13 Uhr alle zweieinhalb Minuten ein Zug vorbei. Auch Busse und Trambahnen fahren häufiger, erst nach Ende des Kirchentags gilt wieder der normale Sonntagsfahrplan.

Das Auto stehen lassen

Trotz all der Fahrplanverdichtungen und dem Mehreinsatz von Personal - sowohl Fahrer, Sicherheitskräfte, Servicemitarbeiter als auch Mitarbeiter in der Technik schieben Extraschichten - wird es aber zu Engpässen kommen.

Damit rechnen zumindest die Behörden und auch die Polizei, die mit 500 Beamten an diesem Wochenende im Einsatz ist: "Wir bitten jedenfalls alle Fahrgäste um Geduld, Zeit und weiterhin gute Laune. Bisher ist alles so friedlich verlaufen", lobt Polizeisprecher Wolfgang Wenger.

Die Besucher der Veranstaltungen sollten trotz allem nicht aufs eigene Auto umsteigen: Der ADAC prognostiziert größere Verkehrsbehinderungen auf allen Zubringerstraßen in Richtung München.

Zudem, so sagt ein Sprecher, würden vor allem im Münchner Osten, wo am Samstag die "Pferd International", der Ökumenische Kirchentag auf dem Messegelände sowie das 150. Geburtstagsfest der Sechziger in den "Riem Arcaden" stattfindet, kaum Parkplätze zur Verfügung stehen.

"Ich würde nicht mit dem Auto anreisen oder im Notfall Fahrgemeinschaften bilden, und wer nicht zu einer dieser Veranstaltungen will, sollte den Osten weitläufig umfahren", rät ein Sprecher. Aber auch im Stadtgebiet sei mit erhöhter Staugefahr auf den Straßen zu rechnen.

© SZ vom 15.05.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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