Neulich stand in einem Münchner Magazin, dass "immer mehr Leute süchtig" danach seien, sich Künstler virtuell nach Hause zu holen. Andere wiederum sind die eingangs der Corona-Flaute aufgeploppten Live-Streams leid. Es muss schon etwas ganz Ausgefallenes passieren, sich wieder mit www... ins Konzert einzuklinken. Zum Beispiel das "Digitalanalog"-Festival. Das Gewusel von 12 000 Besuchern an zwei Tagen ist derzeit einfach nicht vorstellbar, weswegen Claudia Holmeier und ihr Team die 19. Ausgabe nur im Internet zugänglich machen. Das Konzept bleibt gleich: Fast 40 Bands wie Leonie singt oder Oakhands und Elektro-Künstler wie Schallmodul spielen im Gasteig auf fünf Bühnen live und werden von Videokünstlern visuell untermalt. Das Internetpublikum kann zwischen den Streams hin- und herschalten - wodurch ein wenig Festival-Feeling aufkommen soll.
Einschalten lohnt sich auch beim Hip-Hop-Festival "Rassismus ... und Liebe" am Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr aus dem Bellvue di Monaco: Das Anliegen, gegen Diskriminierung anzurappen, ist so ehrenwert wie die Besetzung mächtig: Ebow, Roger Rekless, Fatima Moumouni, Waseem, Sisilia Akello-Okello und Keith Zenga King ( www.bellevuedimonaco.de/live).
Digitalanalog , Freitag/Samstag, 16./17. Oktober, 19.30 Uhr, www.digitalanalog.org