München heute:Der Mann, der Falschparker meldet / Schließfächer in Bank aufgebrochen

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Ein Mann schreitet zur Tat: Robert M. hat ein Meldeformular entwickelt, in das er Falschparker einträgt. Dazu kommt noch ein Handyfoto, und fertig ist der Hinweis an die Polizei. (Foto: Robert Haas)

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Von Sara Maria Behbehani

Petzen mag niemand - das ist schon seit der Grundschule Gesetz. Die, die zum Klassenlehrer rannten und ihre Mitschüler anschwärzten, waren die Zicken, die Kleinkarierten, die Uncoolen. Die Petzen eben. Mit denen wollte niemand etwas zu tun haben.

Und so hat dieser allgemein um sich greifende Lernprozess wohl bei den Allermeisten dazu geführt, dass sie ihre Probleme entweder selbst lösen, bevor sie zu einer höher gestellten Instanz rennen. Oder aber zu mehr Gelassenheit. Warum sich über Menschen ärgern, an denen man auch einfach vorbeigehen kann? Warum für Stress und Streit sorgen, wenn einen das Fehlverhalten Anderer nicht unbedingt tangieren muss? Warum alles ganz so ernst nehmen, wenn es einem doch eigentlich auch egal sein kann? Die großen Rechtsverletzungen natürlich ausgenommen.

Schließlich ist es den meisten schon mal passiert, dass sie im Alltag ein bisschen geltendes Recht gebrochen haben. Wir laufen vielleicht mal schnell über Rot, wenn wir es eilig haben. Oder wir parken vielleicht kurz auf dem Gehweg, wenn wir gerade einen schweren Einkauf mit nach Hause bringen und nicht ganz so lang schwer schleppen wollen.

Aber dann gibt es eben auch Menschen wie Robert M. Es müssen Tausende sein, die ihm mindestens einen Strafzettel zu verdanken haben. Allesamt Autofahrer, die ihr Gefährt auf dem Geh- oder Radweg, im Park- oder Halteverbot, in Feuerwehreinfahrten oder sonst wie verbotswidrig abgestellt haben. M. schreibt Falschparker auf, wo immer er sie sieht, als Privatmann - und meldet sie, mit Beweisfoto, per Mail an die Polizei. Mein Kollege Stefan Mühleisen hat ihn getroffen und sich seine Beweggründe erklären lassen (SZ Plus). Für manche mag er als verbitterte Petze gelten, für andere als amüsantes Kuriosum, aber für Dritte auch als Alltagsheld, der asoziales Bürgerverhalten bestraft. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild.

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