Mein Tag: WM-Bummler Fiszel:Das Ende eines Abenteuers

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Daniel Fiszel ist für vier Wochen beim Abenteuer WM in Südafrika dabei gewesen. Nun kehrt der Petershausener wieder zu seiner Familie zurück.

Robert Stocker

Manchmal hat man es im Gefühl, dass eine Geschichte nicht so ausgeht, wie man es sich wünschen würde. So jedenfalls ist es Daniel Fiszel ergangen, der die Niederlage der Deutschen im Halbfinale gegen die Spanier live im Stadion von Durban erlebte.

WM-Bummler Daniel Fiszel kehrt nach seinem Südafrika Abenteuer nach Deutschland zurück. (Foto: DAH)

"Das geht ja schon gut los'', dachte sich der WM-Bummler der SZ Dachau, der für vier Wochen nach Südafrika gereist ist, um hautnah die Fußball-Weltmeisterschaft zu erleben. Beim Betreten des Stadions hatte jemand versucht, im Gedränge den Geldbeutel aus seiner Tasche zu stehlen, "doch zum Glück habe ich es gleich bemerkt und mich weggedreht.'' In Durban wohnte er mit seinen Freunden in einer Jugendherberge, in der auch viele spanische Fans logierten. "Da war die Hölle los'', sagt der Petershausener. Vor dem Showdown im Stadion entspannte er sich noch am Strand.

Fiszel merkte schon in den ersten Spielminuten, dass es bei den Deutschen nicht so läuft wie erhofft. "Die waren zu langsam und zu behäbig'', analysiert er zwei Tage später am Telefon. "Und Thomas Müller fehlte hinten und vorne.'' Mittlerweile hat sich die Enttäuschung etwas gelegt, und dass er das Spiel um Platz drei gegen Uruguay nicht im Stadion von Port Elizabeth verfolgen kann, hat er inzwischen auch verdaut.

Die Flüge zu dieser Partie waren schon ausgebucht. "Jetzt müssen wir das Spiel eben im Fernsehen anschauen.'' Das Finale in Johannesburg zwischen Holland und Spanien dagegen erlebt er mit seinen Freunden wieder live. "Die meisten sind gespalten, zu welcher Mannschaft sie halten sollen'', sagt der Sozialpädagoge aus Petershausen.

Am Samstagabend wird im Hause Fiszel bei Johannesburg noch einmal tüchtig gefeiert. Am Montag fliegt er nach Deutschland zurück, am Dienstag ist er wieder zu Hause bei seiner Familie, die ihn schon stark vermisst. "Wir haben zwar noch mehr von unserer Mannschaft erhofft'', sagt Fiszel, "aber insgesamt war das eine schöne Weltmeisterschaft. Und bei weitem nicht so gefährlich, wie viele befürchtet haben.'' Auch wenn der WM-Bummler nicht ganz ungeschoren davon kam.

© SZ vom 10.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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