Seit Anfang des Jahres hat der Landkreis das ehemalige Seniorenheim in Vierkirchen-Esterhofen angemietet, um dort Geflüchtete unterzubringen. Nach Abschluss der Umbau- und Renovierungsarbeiten kann die Unterkunft nun belegt werden, teilt das Landratsamt Dachau mit. Erst im September hatte die Altenpflegeeinrichtung geschlossen, weil der Betreiber Insolvenz angemeldet hatte.
In einem ersten Schritt werden etwa 80 Menschen dorthin umziehen. Es handelt sich um Familien, die schon seit Längerem im Landkreis leben, sie kommen ursprünglich aus Ländern wie Afghanistan oder der Türkei. Nach Abschluss aller Umbauarbeiten, so das Landratsamt, werden demnächst 60 weitere Personen in den zweiten Flügel des Gebäudes ziehen.
Weitere Unterkünfte in Planung
Insgesamt wohnen derzeit etwa 1600 Geflüchtete in den Unterkünften des Landratsamtes. Davon sind mehr als 150 Personen in den beiden Notunterkünften untergebracht: in der Dachauer Schulsporthalle in der Steinstraße und in einem ehemaligen Supermarkt in Hebertshausen. Seit vergangenem Herbst muss der Landkreis monatlich etwa 100 Personen zusätzlich unterbringen, ein Rückgang der Flüchtlingsbewegungen sei laut Landratsamt aktuell nicht absehbar.
Deshalb will das Landratsamt 600 weitere Plätze in Containerunterkünften in Dachau, Markt Indersdorf und Röhrmoos schaffen und plant "kleinere oder dauerhaftere Unterkunftsprojekte" in Altomünster, Petershausen, Hilgertshausen-Tandern und Sulzemoos. Neben Turnhallen gebe es auch Planungen für Zeltunterkünfte zur Notunterbringung: "Ob, beziehungsweise wann die aktuellen Notunterkünfte, insbesondere die Turnhalle in der Steinstraße, aufgelöst werden, kann aktuell nicht prognostiziert werden."