Mit neuen Tempo-30-Zonen in Würm- und Friedenstraße hat die Stadt in letzter Zeit Position bezogen für eine Entschleunigung des innerörtlichen Verkehrs. Doch ein Antrag der SPD-Fraktion, in der äußeren Alten-Römer-Straße auf Höhe der KZ-Gedenkstätte Tempo 50 einzuführen, verfehlte im Verkehrsausschuss des Stadtrats knapp die notwendige Mehrheit. In einer Kampfabstimmung votierten CSU, ÜB, FW und Bürger für Dachau gegen den SPD-Antrag.
Bislang dürfen Fahrzeuge die Ausfallstraße Richtung Hebertshausen bereits ab der Einmündung der Pater-Roth-Straße mit 60 Stundenkilometern befahren. Doch Zu- und Abfahrten aus dem Parkplatz des Karmel-Klosters seien dadurch schwierig, heißt es im Antrag der SPD-Fraktion. Durch das hohe Fahrzeugtempo gerieten auch Fußgänger in Probleme, die zur Bushaltestelle queren möchten. Weil seit dem Diebstahl des Eingangstors an der Gedenkstätte die Sicherheitsvorkehrungen verschärft wurden, können Besucher nun zu Abendveranstaltungen der Versöhnungskirche nicht mehr mit dem PKW auf das Gelände einfahren. Nun muss entlang der Alten-Römer-Straße geparkt werden, was ebenfalls ein gefährliches Queren der Fahrbahn notwendig macht.
Alles gute Gründe, das Tempo auf dieser "Rennstrecke" zu reduzieren, so der Stadtratsreferent für Zeitgeschichte, Günter Heinritz (SPD). Tempo 50 wäre zudem keine spezielle Regelung sondern nur die Geschwindigkeit, die für diese innerörtliche Strecke automatisch gelten würde, erklärte Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD). Doch die Mehrheit im Ausschuss erkannte keinen Änderungsbedarf. Ein Unfallschwerpunkt liege laut Polizeiangaben nicht vor, erklärte Gustl Haas (CSU), gerast werde nicht, Tempo 60 zuverlässig eingehalten, ergänzte Franz Xaver Vieregg (ÜB). Deshalb gebe es für eine Veränderung keinen Bedarf. Der Antrag wurde mit einer Stimme Mehrheit abgewiesen.