Ukrainische Geflüchtete im Landkreis Dachau:Auf Dauer zu eng

Aus Solidarität mit den ukrainischen Geflüchteten war das Dachauer Schloss anlässlich eines Benefizkonzerts in gelb und blau erleuchtet. (Foto: Toni Heigl)

1469 ukrainische Geflüchtete leben derzeit im Landkreis Dachau. Noch sind die meisten privat untergebracht, doch die Zahl der Gastfamilien, die aufhören möchten, steigt mit jeder Woche.

Von Anna Schwarz, Hebertshausen

Laut Landratsamt leben aktuell 1469 ukrainische Geflüchtete im Landkreis, davon sind rund 240 Personen staatlich untergebracht, 193 Personen wohnen in selbst angemieteten Wohnraum. Die meisten ukrainischen Flüchtlinge sind immer noch privat untergebracht: Für rund 610 Personen haben private Gastgeber im Mai einen Zuschussantrag gestellt. Wie die verbleibenden circa 400 Personen untergekommen sind, sei unklar: "Ein gewisser Teil ist sicher bei privaten Unterkunftsgebern untergebracht, die ihren Zuschussantrag erst noch stellen werden."

Im Durchschnitt melden sich circa fünf bis sieben Familien pro Woche beim Landratsamt, die als Gastfamilie aufhören möchten. Meist sei die Belastung zu hoch, denn die Betreuung brauche Kraft- und Zeit-Ressourcen auf und führe zur "Erschöpfung der Gastgebenden bis hin zu psychischen Belastungen", teilt das Landratsamt mit. Außerdem gebe es zum Teil unterschiedliche Vorstellung in Erziehungsfragen oder der Urlaub steht bei der Herbergsfamilie an. Aber insgesamt sei der meist genannte Grund: "Zu eng auf Dauer".

Wenn Gastfamilien aufhören, sind die Gemeinden grundsätzlich für die Unterbringung der Geflüchteten zuständig, teilt die Behörde mit und: "Natürlich versucht das Landratsamt nach wie vor zu unterstützen und versucht, neue Gastfamilien zu finden beziehungsweise eine staatliche Unterkunft"- die aber auch außerhalb des Landkreises liegen kann.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: