Tipps für Autofahrer:Sicher durch den Herbst

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Autofahren im Herbst kann ganz schön gefährlich sein. Wie man sicher durch die kalte Jahreszeit kommt, erklärt Verkehrsexperte Richard Wacht von der Dachauer Polizei.

Astrid Zehbe

Laub, Glatteis und Nebel - im Herbst kommen auf Autofahrer besondere Herausforderungen zu. Richard Wacht, dem Verkehrsexperten der Dachauer Polizeiinspektion, spricht über die Tücken dieser dunklen Jahreszeit, über Gefahren, die sich Autofahrer bewusst machen sollten und welche Fehler sie tunlichst vermeiden sollten.

Bei Nebel und Nässe sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein.  (Foto: dpa)

SZ: Herr Wacht, was sind die größten Gefahren für Autofahrer auf herbstlichen Straße?

Richard Wacht: Die größten Gefahren im Herbst sind örtlich bedingte Glatteis- und Nebelbildungen, Straßenverschmutzungen durch Laub und landwirtschaftliche Fahrzeuge, sowie Unfälle mit Wild. Die meisten Wildunfälle ereignen sich im Monat Mai und im November. In den letzten Jahren kam es jeweils im November zu knapp 100 Zusammenstößen zwischen Wildtieren und Kraftfahrzeugen. Schwerpunkt sind die Morgen- und Frühabendstunden.

SZ: Was sind die häufigsten Fehler, die Autofahrer im Herbst begehen?

Wacht: Der schwerwiegendste Fehler ist die nicht den Straßen- und Witterungsverhältnissen angepasste Geschwindigkeit. Das erste Glatteis kommt trotz Ankündigung, speziell im Bereich von Brücken sowie in Waldschneisen, für manche überraschend und ist in der Regel immer mit vielen Unfällen verbunden. Ebenso sind die sogenannten Nebelkarambolagen auch heuer wieder absehbar. Ein bewussteres Fahren würde helfen, Unfälle zu verhindern.

SZ: Wie wird das Auto optimal für die kalten Jahreszeit vorbereitet?

Wacht: Ein Winter-Check für das Fahrzeug und seine Ausrüstung ist wichtig. Winterreifen mit ausreichend Profil sollten bereits jetzt verwendet werden. Relevante Teile, wie die Batterie, frostsicheres Scheibenwaschwasser, Wischerblätter und die Beleuchtung müssen überprüft werden. Viele sind auch bei erstmalig vereisten Scheiben überrascht, da der Eiskratzer nicht zu finden ist.

SZ: Welche Tipps haben Sie denn für die Autofahrer bei nasser Fahrbahn und Nebel?

Wacht: Bei Nebel muss man seine Fahrweise der übersehbaren Strecke anpassen. Dunkel gekleidete Personen, Radfahrer ohne Licht oder abgestellte Fahrzeuge können leicht übersehen werden. Bei nasser Fahrbahn ist zusätzlich mit Glätte durch Laub und Verschmutzung zu rechnen. Eine entsprechend vorsichtige Fahrweise verhindert unangenehme Überraschungen. Ganz wichtig ist die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen mit dem Zusatzschild "Nässe". Diese Beschränkungen werden in der Regel nur dort aufgestellt, wo eine verminderte Griffigkeit des Fahrbahnbelages besteht. Eine stark reduzierte Haftung des Reifens auf dem Teer ist für den Kraftfahrer nicht erkennbar.

SZ: Kontrolliert die Polizei jetzt verstärkt Autos und das Fahrverhalten ihrer Lenker?

Wacht: Der Schwerpunkt der Kontrollen ändert sich etwas. Bei winterlichen Straßenverhältnissen ist Winterausrüstung vorgeschrieben. Wer mit defektem Licht oder vereisten Scheiben fährt, der wird natürlich eher beanstandet als wenn das Fahrzeug in einem einwandfreien Zustand ist. Auch die Halter von liegengebliebenen oder rutschenden Fahrzeugen, die bei Schnee- und Eisglätte keine Winterreifen haben, müssen mit Bußgeldern rechnen.

© SZ vom 28.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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