Theater in Dachau:Klappe die Dritte

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Die Altbäuerin erweist sich im persönlichen Umgang als etwas schwierig. (Foto: Heinz Dietz, oh)

Immer wieder wurden die Aufführungen der Stubenoper "Der verreckte Hof" Opfer der Corona-Pandemie. Nun wagt das Theater am Stadtwald einen neuen Anlauf mit fünf Aufführungen.

Zweimal stand "Der verreckte Hof", eine Stubenoper von Georg Ringsgwandl, schon auf dem Spielplan des Theaters am Stadtwald - jedes Mal verhinderten Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen für den Kulturbetrieb eine Aufführungssaison. Im dritten Anlauf ist die Truppe rund um Regisseur Franz Xaver Vieregg guter Dinge, an den angesetzten fünf Terminen das Stück dem Publikum auf der Bühne präsentieren zu können.

Das Thema des Stückes klingt vertraut: Verwitwete Bäuerin hat den Hof fest in der Hand, ist jedoch selbst schon pflegebedürftig. Die Kinder wollen den Hof nicht übernehmen und drücken sich auch vor der Pflege ihrer nicht ganz einfachen Mutter. Es wird eine Pflegerin aus einem osteuropäischen Land engagiert und zusammen mischen die beiden Frauen den Hof ordentlich auf und halten den Protagonisten den Spiegel vor. Ähnliche Geschichten kennt das volkstheateraffine Publikum.

Der Kabarettist und Musiker Georg Ringsgwandl wäre aber nicht Georg Ringsgwandl, wenn er es dabei belassen würde. Er hat das Stück als "Stubenoper" konzipiert, mit "Gesängen in einer aussterbenden Sprache". Live-Musik, von Geert Helberg, Dagmar Burgmair und Marion Faupel, gespielt, unterstützt von Bernhard Vieregg, untermalen das Stück mit eingehenden, aber auch schrägen Klängen. Die Texte sind mal gefühlvoll und witzig, dann wieder bitter böse und sehr hintergründig. Neben ausgiebiger Unterhaltung setzt der Autor dem Publikum auch einen Spiegel vor und deckt allgegenwärtige Probleme im menschlichen Miteinander auf.

Die komische und gleichzeitig tragische Figur der Bäuerin wird von Monika Trejo-Lidl gespielt. Ihre Kinder, die immer genervte Lehrerin und der gestresste Businessman werden von Stefanie Thurner und Bernhard Vieregg verkörpert. Christopher Hollfelder stellt Günter, ihren Schwiegersohn und Beamten im Sabbatical, dar. Svetlana, die Pflegerin und Kümmerin in allen Lebenslagen, spielt Katrin Westermeier.

Die Aufführungen finden am Freitag und Samstag, 8./9.April sowie 29./30. April jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 10.April, um 14 Uhr im ASV-Theatersaal statt. Einlass ist jeweils 90 Minuten vor Beginn. Der Saal ist bewirtschaftet. Karten können für 12,50 Euro über das ASV-Büro (08131/56810) reserviert werden. Bezahlung und Platzzuweisung erfolgt vor Ort.

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