SZ-Adventskalender:Mutter kämpft gegen die Armut

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Wie eine Frau versucht, ihren Kindern das Nötigste zu bieten

Von Petra Schafflik, Dachau

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Immer wenn Eleni T. (alle Namen geändert) wieder ein Problem gelöst und ein Loch gestopft hat, tut sich prompt ein neues auf. Dabei kämpft sie täglich, um dem dreijährigen Dimitris und seinem älteren Bruder Marios einen guten Start zu ermöglichen. Die junge Mutter muss die Last fast alleine schultern, ihr Mann Christos kann sie nicht unterstützen. Im Gegensatz zu seiner Frau, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, muss er die Sprache erst lernen. Trotz dieser schwierigen Lage gibt die zweifache Mutter nicht auf.

Kompliziert ist die Lebenssituation der Familie schon, seit sie in den Landkreis gekommen sind. Für Eleni T. war es eine Rückkehr, denn sie ist in der Region aufgewachsen, hat eine Ausbildung absolviert und gearbeitet, bevor sie in Griechenland eine Familie gründete. Für die junge Frau war es leicht, sofort wieder einen Job zu finden, doch mit dieser Arbeitsstelle ist es für sie alleine unmöglich, die vierköpfige Familie über Wasser zu halten. Zumal die Wohnsituation äußerst schwierig ist. In dem alten Haus kann die Familie mit einem Holzofen nur die Wohnküche heizen, die übrigen Zimmer bleiben kalt. Doch eine bessere Unterkunft ist nicht zu finden, da macht sich Eleni keine Illusionen.

Doch auch die jetzige Wohnung kommt die Familie teuer zu stehen, denn für Reparaturen, wie sie in dem unrenovierten Gebäude immer wieder nötig sind, kommt der Vermieter nicht auf. Nachfragen mag Eleni T. schon gar nicht mehr, sie fürchtet, am Ende auf der Straße zu stehen. Ins Geld geht auch die abgelegene Lage ihrer Unterkunft. Ein Auto ist unbedingt nötig, um zur Arbeit, zur Kita oder zum Einkaufen zu kommen. Das Fahrzeug kostet aber wieder eine Menge Geld, die steigenden Benzinpreise machen der jungen Mutter Sorgen.

Die große Verantwortung für die ganze Familie hat bei Eleni T. Spuren hinterlassen. Sie leidet unter einer chronischen Nervenentzündung im Rücken, die Schmerzen sind oft nur schwer zu ertragen. Trotzdem ist es ihr unangenehm, dass die Familie für Sonderausgaben immer wieder auf zusätzliche Unterstützung von außen angewiesen ist. Jetzt steht wieder Weihnachten vor der Tür - und wieder ist Ebbe in der Familienkasse. Für Geschenke für die Kinder fehlt das Geld sowieso, nicht einmal warme Winterstiefel kann man sich leisten.

Für die beiden Söhne würde die Mutter gerne anregende Spiele oder ausreichend Mal- und Bastelmaterial besorgen. Der SZ-Adventskalender will die Familie unterstützen.

© SZ vom 07.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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